Die neue St. Jakobshalle: 625 Elefanten auf einem Findling

Zwei Wochen vor dem ersten Aufschlag zu den Swiss Indoors präsentiert sich das neue Foyer der St. Jakobshalle in seiner ausladenden Pracht.

Auf diesem Findling ruhen nahezu 3000 Tonnen Dach. (Bild: Dominique Spirgi)

Noch dauert es ein Jahr, bis der 107 Millionen Franken teure Umbau und die Erweiterung der St. Jakobshalle abgeschlossen sein wird. Aber pünktlich zum Prestige-Anlass Swiss Indoors konnte der Bauherr Basel-Stadt einen Meilenstein präsentieren: das ausladende und lichte Foyer, das künftig die Gästescharen empfangen wird.

Imposant ist vor allem das riesige Dach des Foyers, das scheinbar schwebend bis weit auf den Vorplatz hinausragt. Es ist 129 Meter breit und knapp 3000 Tonnen schwer – das entspricht dem Gewicht von 34 Gotthard-Lokomotiven oder 625 ausgewachsenen Elefanten, wie Architekt Heinrich Degelo an einem Medienrundgang bemerkte.

Die Verpflegungsstände versuchen mit Holz etwas Heimeligkeit in die von Beton dominierte Umgebung einzuhauchen.

Beeindruckend ist, dass dieses massige Dach auf einer Seite auf einem einzigen Pfeiler ruht. Und es ist ein Pfeiler, der für die Ingenieure nicht nur wegen der Traglast zur besonderen Herausforderung wurde. Der Pfeiler kann sich nämlich nicht ungestört vom Boden bis zum Dach erstrecken, er ruht vielmehr auf einem grossen Findlingsstein, den der Basler Künstler Eric Hattan dort platziert hat.

Alles ruht auf einem Findling

«Kunst und Bau» nennt sich das. Hattan hat dieses «und» zwischen den Begriffen Kunst und Bau wörtlich genommen. Denn er schuf mit seiner Grundstein-Idee eine Kunstinstallation, die sich nie mehr wegräumen lässt – ausser, wenn man die ganze Halle dereinst abbrechen sollte.

Der Künstler und sein Werk: Eric Hattan und sein «Grundstein».

«Ich überlegte mir nicht, ob das statisch funktioniert, ich legte einfach einen Stein hin», sagte Hattan. Und fügte hinzu, dass er überglücklich sei über die wohlwollende Aufnahme seines Werks bei den Bauverantwortlichen. «Es wurde zu einer grossartigen Erfahrung», sagte er.

Für die bevorstehenden Swiss Indoors werden die Baumaschinen entfernt. Aber nur vorübergehend. Denn als nächstes steht die Sanierung der grossen Eventhalle an.

Die Halle ist noch nicht umgebaut.

Geplant ist, die Bauarbeiten vor den Swiss Indoors 2018 zum Abschluss zu bringen. «Das ist eine sehr sportliche Vorgabe», sagte Thomas Blanckarts, der Leiter des Hochbauamts. Gleichzeitig war er des Lobes voll für den «grossartigen Einsatz», den alle Beteiligten am Bau leisten.

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