Die zweitscheenschte Dääg im Überblick

Es gibt die richtigen Fasnachtstage in Basel. Und noch viel, viel mehr Fasnacht im Vorfeld.

Beim Pfyfferli gibts auch Drummeli. Aber das ist beim Drummeli umgekehrt auch der Fall.

Man spricht von den scheenschte drey Dääg im Joor, wenn die Rede auf die Basler Fasnacht kommt. Sie sind dieses Jahr früh angesetzt, nämlich vom 19. bis 21. Februar. Das hat zur Folge, dass auch die zweitscheenschte Dääg, gemeint sind die zahlreichen Vor- und Bauernfasnachtstage, früh beginnen.

Pfyfferli

Mit dem Pfyfferli im Theater Fauteuil erlebt die Basler Vorfasnachtssaison ihren Auftakt. Premiere ist bereits am 5. Januar. Nicht weniger als 58 Vorstellungen haben die Theaterleute in die kurze Zeit bis zum 18. Februar gequetscht, dem letztmöglichen Termin vor der eigentlichen Fasnacht. Zu viele Auftritte sind es allerdings offenkundig nicht: Bereits eine Woche vor Beginn waren 98 Prozent der Plätze verkauft.

5. Januar bis 18. Februar

Fasnachtsbändeli

Als kleine, aber feine Vorfasnachtsveranstaltung hat sich das Fasnachtsbändeli im Theater Arlecchino etabliert. Das diesjährige Programm trägt den Titel «Willkommen an Bord» und verspricht «eine witzige Flussfahrt, umrahmt von Schnitzelbängg, Drummler und Pfyffer».

6. Januar bis 4. Februar

Ridicule

Auch das Helmut Förnbacher Theater gönnt sich und seinem Publikum «E heerligi Nase voll Fasnacht!», wie das Motto der Vorfasnachtsveranstaltung Ridicule heisst. Von der Premiere vom 10. Januar bis Samstag vor der Fasnacht sind zwölf Vorstellungen angesetzt.

10. Januar bis 17. Februar

Mimösli

Jedes Kleintheater versüsst seine Bilanz mit dem sicheren Wert einer Vorfasnachtsveranstaltung. So auch das Häbse-Theater. Dort geht das Mimösli über die Bühne, das sich selbstbewusst als «Basels begehrteste Vorfasnachtsveranstaltung» taxiert. 38 Vorstellungen hat das Haus im Kleinbasel in die Zeit zwischen dem 10. Januar und 10. Februar gepresst.

10. Januar bis 10. Februar

S Offizielle

Preistrommler vor dem Jury-Schatten.

Das Basler Bryysdrummlle und -pfyffe legt wert auf den Zusatz «offiziell». Warum das so ist, wissen wir nicht. Aber gross ist der Anlass: Über 400 Trommler und Pfeifer haben sich für den Wettkampf angemeldet, der vom 11. bis 13. Januar in verschiedenen Kleinbasler Lokalen ausgetragen wird. Das grosse Finale geht dann im Volkshaus über die Bühne.

11. bis 13. Januar

Fasnachtskiechli

Wer es derb mag und auch bei politisch unkorrekten Pointen schallend lachen kann, ist beim Fasnachtskiechli im Theater Scala bestens aufgehoben. Das Komiker-Duo Almi und Salvi kämpft sich ab 18. Februar zu zweit durch ein dichtes Programm mit fast zwei Dutzend Raamestiggli und fasnachtsmusikalischen Einlagen.

18. Januar bis 10. Februar

Charivari

S Charivari-Männli pfeift wo?

Das Glaibasler Charivari ist eine der grossen und älteren Vorfasnachtsveranstaltungen. Sie hat sich einst einen Namen gemacht, indem sie die etwas eng gesteckten Grenzen der Fasnachtstradition überschritt. Heute tun dies alle Veranstaltungen. Ein Markenzeichen des Charivari ist, dass hier unter der strengen Ägide des Programmchefs Erik Julliard grossen Wert auf musikalische Perfektion gelegt wird. Dafür sorgt dieses Jahr unter anderem die älteste Basler Drummelgruppe Ueli 1876.

20. Januar bis 3. Februar

Rämpläm

Jede Vorfasnachtsveranstaltung nimmt für sich in Anspruch, eine besondere zu sein. Ganz besonders ist das Rämpläm im Tabourettli des Fauteuil-Theaters (ab 25. Januar). Dort wird nicht oder zuimindest kaum klassisch getrobbelt und gepfiffen. Und das Motto lautet: «Rundum lätz gwigglet. Dägg!» Was immer dieses «Dägg!» bedeuten mag. «Verwirrige sin nit usgschlosse, sondern ghöre zum Programm!» Ach so ist das.

25. Januar bis 10. Februar 2018 

Kinder-Charivari

Nicht eine Fasnachtsrevue wie andere Vorfasnachtsanlässe, sondern ein richtiges kleines Theaterstück bietet das Kinder-Charivari ab dem 27. Januar. «d Ysfasnacht» heisst es und wird bis 4. Februar auf der Kleinen Bühne des Theater Basel sechsmal aufgeführt.

27. Januar bis 4. Februar

Zofingerconzärtli

Das Zofingerconzärtli ist die Grossmutter, das heisst die älteste aller Basler Vorfasnachtsveranstaltungen. An drei Tagen blicken Mitglieder der Studentenverbindung Zofingia im Saal San Francisco im Kongresszentrum der Messe Basel satirisch auf das vergangene Jahr zurück.

1. bis 3. Februar

Drummeli

«Wärs verbasst, verbasst öbbis», lautet der etwas banale Leitspruch der Mutter aller Vorfasnachtsveranstaltung: des Monstre-Trommelkonzerts oder kurz Drummeli. Ab 3. Februar treten 16 Stammcliquen und je 2 Gugge und Schnitzelbängg im Musical-Theater Basel zur grossen Leistungsschau an. Aufgelockert wird das etwas ausufernde Program mit Raamestiggli, die auch schon für heftige Grundsatzdiskussionen gesorgt haben.

3. bis 9. Februar

Källerstraich

Ab 7. Februar geht es am Münsterplatz die Kellertreppe runter zum Källerstraich im Basler Marionettentheater. Dort «wird gsunge, pfyffe, drummled und mit Faademarionette gspiilt». Wer mit dabei sein möchte, ist allerdings bereits zu spät dran: Alle sieben Vorstellungen sind ausverkauft, heisst es auf der Website des Theaters.

7. bis 11. Februar

Bauern- und Herrenfasnacht

«Die Fasnacht im Baselbiet ist vielfältig und bunt», heisst es auf der Website von Baselland Tourismus. In katholisch geprägten Gemeinden beginnen die Anlässe und Umzüge der Bauern- oder Herrenfasnacht, wie es heisst, am Schmutzigen Donnerstag, der dieses Jahr auf den 8. Februar fällt. Eine Übersicht über die vielen Anlässe ist bei Baselland Tourismus zu finden.

Basler Fasnacht

Die Basler Fasnacht, um die sich alle die vielen Vorfasnachtsveranstaltungen drehen, dauert drei Tage, ist die schönste auf der ganzen Welt (wissen vor allem die Basler Fasnächtler) und jetzt auch noch immaterielles Weltkulturerbe der Unesco.

19. bis 21. Februar

Natürlich ist uns das widerfahren, was wohl allen geschieht, wenn man eine Übersicht zur Vorfasnacht  verfasst: Verschiedene Veranstaltungen gingen vergessen. Wir haben die Liste nun nach Leserkommentaren ergänzt.

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