Während sich die halbe Stadt ob der umstrittenen Millionengabe an die elsässischen Behörden die Haare rauft, kommt der Bau der grenzüberschreitenden Dreier-Tramlinie nach Saint-Louis Schritt für Schritt voran. Am Montag, 31. Juli, wird die neue Wendeschlaufe direkt am Grenzübergang Basel-Burgfelden in Betrieb genommen. Die BVB sprechen in einer Medienmitteilung von einem «Meilenstein».
Der Dreier fährt nun also 500 Meter weiter, als er dies bisher tat, bevor er im Dezember endgültig zur grenzüberschreitenden Linie wird. Doch bereits jetzt überfahren die Tramzüge die Grenze – zumindest ein kleines bisschen. Denn die Wendeschlaufe führt zum Teil über französischen Boden.
An der Grenze ist vorerst Schluss
Fahrgästen ist dieser Kürzest-Trip durchs Elsass aber nicht erlaubt. «Alle Fahrgäste müssen an der Endhaltestelle Burgfelderhof das Tram verlassen», schreiben die BVB. Und sie dürfen, wenn sie in Richtung Stadt fahren möchten, erst einsteigen, nachdem das Tram die Schlaufe durchfahren hat. Dies übrigens aus betrieblichen und nicht aus zolltechnischen Gründen, wie Patrick Gantenbein, Informationsbeauftragter des Grenzwachtkommandos Basel sagt.
Dennoch müssen die Fahrgäste mit Zoll- und Grenzkontrollen rechnen, an der Haltestelle wie auch im Tram. Das Grenzwachtkommando bittet die Fahrgäste deswegen, «zur Erleichterung der Kontrollen» Ausweisdokumente mitzuführen.
Zoll- und Grenzkontrollen möglich
Bloss: Warum werden Kontrollen durchgeführt, wenn das Tram noch gar keine Fahrgäste über die Grenze transportiert?
Gantenbein begründet dies mit dem besonderen Standort der Endhaltestelle: «Sie befindet sich direkt am Grenzwachtposten Basel-Burgfelderstrasse, das heisst im Bereich des Amtsplatzes der Schweizer Grenzwächter.
Von dieser Haltestelle können Trampassagiere bereits ab kommender Woche direkt nach dem Aussteigen mit wenigen Schritten nach Frankreich gelangen.»
Ähnlich ist die Situation bei der Einsteigehaltestelle: Dieses Perron ist über einen direkten Fussweg von der französischen Seite her erreichbar. «Somit können Trampassagiere direkt von Frankreich kommend ins Tram einsteigen, ohne vor dem Grenzübergang durchzugehen», sagt Gantenbein.
Etwas komplett neues, sind die Kontrollen übrigens nicht: «Es gab bereits gelegentliche Grenz- und Zollkontrollen von Personen an der ehemaligen Tramschlaufe oder im Bereich zwischen der Landesgrenze und der Tramsta-
tion», sagt Gantenbein.
Der Umstand, dass sich die Endhaltestelle neu direkt bei der Zollstation befindet, werde die Arbeit der Grenzwächter nun aber erleichtern.