Es ist die Ruhe vor dem neuen Sturm auf der Grossbaustelle Baloise-Park. Vor wenigen Wochen wurde der Grundstein für den 90 Meter hohen Turm gelegt. Stämmige Männer in Kletterausrüstung sind mit dem Aufbau des ersten von fünf Baukränen beschäftigt, während sich eine kleine Schar Journalisten den rigorosen Sicherheits-Checks beim Eingang zur Baustelle unterzieht. Der Kanton und der Baloise-Konzern haben die Medien zur Besichtigung eingeladen.
Im Moment dominiert noch eine riesige Grube mit dem geschredderten Beton des abgebrochenen Hilton-Baus die Szenerie. Im Rohbau fertiggestellt ist indes die Tiefgarage des neuen Mövenpick-Hotels mit lediglich 40 Parkplätzen für die geplanten 264 Zimmer. Dazu der grosse Velokeller für die künftigen Mieter sowie der ausladende Ballsaal des künftigen Fünf-Sterne-Hauses.
Über der Grube wird bis zum Jahr 2020 der öffentliche Platz entstehen, der vom Hotel- und Büroturm und dem neuen Baloise-Hauptsitz flankiert wird. «Wir haben uns bewusst gegen einen abgeschlossenen Campus entschieden und wollen das Areal als Park öffentlich zugänglich halten», sagte Philippe Fürstenberger, Gesamtprojektleiter des Baloise-Park-Projekts vor den Medienleuten.
August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten haben einen gepflästerten Platz entworfen, der entlang der Nauenstrasse und des Aeschengrabens von Baumreihen gesäumt wird.
Baloise investiert 12 Millionen, der Kanton 1,9 Millionen Franken
Wie gross der öffentliche Platz am Ende wird, konnten die Verantwortlichen leider nicht beantworten. Dafür wussten sie über andere Zahlen genau Bescheid: Der Versicherungskonzern investiert laut Fürstenberg 12 Millionen Franken in die Umgebungsarbeiten. Dazu kommen 6 Millionen Franken an Mehrwertabgaben, die der Konzern zahlen muss, weil er seine Nutzfläche mit der neuen Überbauung verdoppeln kann.
Einen kleinen Anteil von 185’000 Franken aus diesen Mehrwertabgaben wird der Kanton in die Bestuhlung und Begrünung des neuen Platzes stecken. Für die Pflästerung der Allmendflächen – namentlich der Trottoirs – und für die Anhebung des Parkwegs auf das Niveau des Baloise-Park-Areals beantragt die Regierung beim Grossen Rat einen Kredit von 1,9 Millionen Franken. 539’000 Franken – so viel wird die Anhebung des Parkwegs kosten – wird die Baloise dem Kanton aber zurückzahlen.
Für den Kanton sind die Pläne der Baloise, ihr Areal öffentlich zugänglich zu gestalten, sehr willkommen, sagte Gaetano Castiello, Projektleiter im Planungsamt des Bau- und Verkehrsdepartements. Sie ergänzen nämlich die Absicht, den Aeschengraben als wichtige Verbindungsstrecke vom Bahnhof zum Stadtzentrum beidseitig zum fussgängerfreundlichen Boulevard umzugestalten. Diese Umgestaltungsarbeiten sind bereits weit vorangeschritten. Im Dezember sollen sie abgeschlossen sein.