Ein Schneeberg für Basel und andere Kinderwünsche im Rathaus

So bunt ist es selten im Basler Rathaus. Am 24. Mai stellten etwa 50 Kinder ihre Wünsche für die Stadt vor. Erarbeitet hatten sie diese im Projekt KinderMitWirkung. Regierungsrat Christoph Brutschin zeigte sich begeistert.

Quietschende Sitzbänke, Getrappel, Geschrei und widerhallende Rufe. Diese Geräusche sind für das Rathaus nicht ungewöhnlich. Doch am 24. Mai sassen nicht Grossrätinnen und Grossräte in den Rängen des grossen Saals, sondern Kinder.

Rund 50 Schülerinnen und Schüler im Alter von sieben bis zwölf Jahren brachten Anliegen und Ideen für eine kinderfreundliche Stadt an das Erziehungsdepartement Basel-Stadt und das Kinderbüro Basel.

Seit dem KinderMitWirkungs-Tag am 24. Januar 2018 hatten die Kinder in den vergangenen Monaten Wünsche erarbeitet. Eltern, Lehrer und weitere Freiwillige unterstützten sie dabei und achteten darauf, dass die Kinder sich nicht Luftschlösser erträumen, sondern realistische, finanzierbare Projekte vorschlagen.

Diese Woche präsentierten alle Beteiligten des Forums KinderMitWirkung im Basler Rathaus ihre Ergebnisse. Sie hatten sich auf fünf Forderungen geeinigt, die sie in Projektgruppen weiter entwickelten. Sie wünschen sich

  • eine riesenlange Spielröhre , die auf dem Gelände eines bestehenden Spielplatzes oder eines nahegelegenen Feldes errichtet werden soll. Das Konstrukt würde aus Kletterwänden, -gerüsten und -seilen sowie Schaukeln und Rutschen bestehen und wäre mit einem Aufzug zugänglich.
  • einen Schneeberg für Basel, weil die nächsten Berge eine mehrstündige Auto- oder Zugfahrt entfernt sind. Damit hätten die Menschen in der Stadt einen Ort zum Skifahren, Snowboarden, Bobfahren und Rodeln.
  • einen Wasserspielplatz, weil «die Badis, die es gibt, langweilig sind», sagen die Kinder. «Deswegen fordern wir einen Wasserpark mit vielen Rutschen.» Wo dieser genau hingebaut werden sollte, ist aber noch unklar.
  • einen Skate- und Spraypark für Kinder. Denn die meisten Orte, die es gibt, seinen schlecht erreichbar oder nur für Erwachsene zugänglich.
  • eine Game- und Simulatorenhalle, in der sie ohne die Einschränkung der Eltern spielen können. Die Kinder wünschen sich, dass die leidige Diskussion ein Ende hat, wie lange und welche Videogame- und Computerspiele sie zu Hause spielen dürfen.

«So viele tolle Ideen», sagte Christoph Brutschin, der als Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt die Anliegen der Kinder persönlich entgegennahm. «Ihr müsst unbedingt so weitermachen. Man weiss nie, was aus einer Idee werden kann.» Der Regierungsrat bemühte sich, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Er lächelte, schüttelte Hände und hatte für alle ein offenes Ohr. Neben ihm waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Politik dabei. Ob aus den Wünschen etwas wird, erfahren die Kinder nach den Sommerferien.
Die Erwachsenen jedenfalls freuten sie sich, dass die Geräusche, die an dem Tag im grossen Saal des Rathauses zu hören waren, heute von den begeisterten Kindern kamen.

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