Bis 2016 waren die Pächter der Basler Gartenbäder gezwungen, ihr Glace bei Nestlé zu beziehen. Dann endete der «Knebelvertrag», den das Basler Erziehungsdepartement (ED) und der Lebensmittel-Multi mit einem Deal den Pächtern eingebrockt hatte.
Später gab es im Gartenbad St. Jakob endlich auch regionales Glace zu kaufen, aus dem Hause Gasparini. Dies jedoch nur während einer Badesaison, bis zum jüngsten Pächterwechsel: Neu betreibt das «Parterre» das Restaurant im Joggeli, und seither gibts da nur noch Nestlé-Eis.
Einigen Badegästen schmeckt das offenbar gar nicht. In einer Facebook-Gruppe machten einige ihrem Ärger Luft, andere riefen gar zum «Glace-Boykott» auf, wie «20 Minuten» berichtete – und in der Folge auch «Telebasel».
Herrscht in den Basler Badis etwa wieder Nestlé-Zwang? «Nein», sagt ED-Sprecher Simon Thiriet auf Anfrage. «Die Pächter sind in ihrer Auswahl inzwischen völlig frei.»
Beim «Parterre» ist Niggi Rechsteiner für das Restaurant im Joggeli zuständig. Zur aufgeheizten Stimmung um die Glace-Situation sagt er cool: «Sie kennen doch das ‹Parterre› und wissen, dass uns regionale Produkte wichtig sind.» Warum denn nur noch Nestlé-Eis im Angebot sei? «Wir prüfen gerade, welche regionalen Anbieter wir ins Sortiment aufnehmen.» In der Badi werde es noch in dieser Saison wieder Glace aus der Gegend geben, verspricht er.