Mit mehr Zug zum Flug

Der EuroAirport (EAP) will mit einem Bahnanschluss den Anreiseverkehr von der Strasse auf die Schiene verlagern. Im Frühling liegen die ersten Ergebnisse aus dem Vorprojekt vor. 

Heute fahren täglich rund 25'000 Personen im Auto oder Bus zum EuroAirport und zurück. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Der Bahnanschluss des EuroAirports ist Teil des 11,5 Milliarden Franken teuren Ausbaus des Schweizer Bahnnetzes, dessen Projekte bis 2035 realisiert werden sollen. 2016 wurde das 4,6 Millionen Euro teure Vorprojekt lanciert. Es soll planerische Fragen klären – von Zug-Angebot über Streckenführung bis zu den Kosten. 

Die «Basler Zeitung» hat bei Flughafen-Direktor Matthias Suhr Eckpunkte in Erfahrung gebracht:

  • Nördlich des Bahnhofs Saint-Louis soll eine zweigleisige Schlaufe von der Stammstrecke Basel–Mulhouse abzweigen, die zum Flughafen und nördlich wieder zur Stammstrecke zurück führt. 
  • Die sechs Kilometer lange Strecke soll insgesamt um die 220 Millionen Euro kosten. Wer wie viel zahlt, wird unter der Schirmherrschaft Frankreichs und der Schweiz verhandelt.  
  • Nicht geplant ist eine direkte Anbindung ins Schweizer Schnellzugnetz. Bedeutet: Keine direkte Vernetzung mit Zürich-Kloten oder Bern; dafür Umsteigen am Bahnhof Basel SBB, wenn man nicht im Regionalverkehr weiterreisen will.
  • Pro Stunde sollen vier Züge in Richtung Mulhouse fahren und vier Züge von Mulhouse bzw. Strassburg zum EAP. Die Fahrt vom Basler Bahnhof wird elf Minuten dauern.
  • Um das Angebot durch direkte Züge nach Deutschland zu ergänzen, wäre der Bau des Herzstücks erforderlich, das der Bundesrat Ende September allerdings auf die lange Bank geschoben hat. 
  • Der Bahnanschluss soll den ÖV-Anteil im Berufsverkehr von heute 17 Prozent auf 27 Prozent steigern, im Privatverkehr von 30 auf 43 Prozent. Bei rund 7,3 Millionen Passagieren im Jahr macht das einen gewaltigen Unterschied.
  • Eine Tramverbindung will Direktor Matthias Suhr nicht forcieren: «Am EuroAirport wollen wir primär den Bahnanschluss.»

«Basler Zeitung»: Jeder Zweite soll im Zug zum Flughafen

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