So ein Mist: Hausmüll in Abfalleimern stellt Stadtreiniger vor grosse Probleme

Rund um die Abfalleimer in den Basler Wohnquartieren bildeten sich über Ostern bunte Müllhaufen. Man habe keine Ressourcen, die Eimer an Feiertagen zu leeren, sagt Dominik Egli, oberster Chef der Stadtreinigung. Trotzdem verspricht er Besserung.

Die Basler Wohnquartiere zeigten sich über Ostern von der unsauberen Seite: Die öffentlichen Abfallkübel waren derart vollgestopft, dass die Menschen ihre gelben Robidog-Säckchen, Bierbüchsen aber auch Hauskehricht einfach daneben auf den Boden warfen. Von Zuständen wie in Neapel zu sprechen, wäre übertrieben, dennoch waren es für Basel ungewöhnliche Verhältnisse.

Doch weshalb wurden die Abfallkübel nicht einfach geleert? Das sei eine Frage der Ressourcen, sagt Dominik Egli, Chef der Basler Stadtreinigung: «Wir leeren grundsätzlich an den Wochenenden und während Feiertagen nicht alle Abfallkübel in den Quartieren, sondern nur die entlang der Hauptachsen.» Mehr liege nicht drin.

Mit Hauptachsen meint Egli die Innenstadt, das Rheinufer, die Strassen rund um den Bahnhof SBB und den Badischen Bahnhof sowie die ÖV-Haltestellen. «Es ist ein rechter Aufwand, die Abfallkübel zu leeren. Wir können an den Feiertagen und an den Wochenenden nicht auch noch jeden Kübel im Quartier leeren, das geht mit unseren Ressourcen nicht.» Am Wochenende und an den Feiertagen würden schliesslich auch keine Bebbi-Säcke eingesammelt.

Hausmüll in Robidog-Säckchen

Egli zeigt sich selber erstaunt über die «unglaubliche Abfallmenge», die über Ostern zusammengekommen ist. An diversen Orten hätten «beinahe unzumutbare Zustände» geherrscht. Er geht über die Bücher: Nächstes Jahr sollen die Abfalleimer an Ostern wieder geleert werden.

Der oberste Basler Stadtreiniger stellt mit Sorge fest, dass immer mehr Menschen ihren Haushaltsmüll in einen der insgesamt rund 900 öffentlichen Abfallkübel entsorgen und diese so zum Überquellen bringen. «Die Zahl der Menschen, die ihren Haushaltsabfall so wegwerfen, scheint seit dem letzten Jahr besonders zugenommen zu haben. Aber genau wissen wir es nicht.»

In den meisten überfüllten Abfallkübeln findet sich laut Egli Haushaltsmüll. «Seit zudem Migros und Coop Plastik-Säckchen nicht mehr gratis abgeben, nehmen die Leute für ihren Haushaltsmüll Robidog-Säckchen», sagt er.

Wer seinen Hauskehricht in öffentlichen Abfallkübeln entsorgt, riskiert eine Busse von 100 Franken. Nur «sehr selten» werde jedoch tatsächlich eine Busse ausgesprochen. Es sei schwierig, jemanden zu erwischen, sagt Egli.

SVP schimpft

Die Abfalleimer-Situation ist für den Chef von rund 250 Mitarbeitenden der Basler Stadtreinigung unbefriedigend. «Wir werden die Situation beobachten und schauen, wo wir die 35-Liter-Kübel durch 110-Liter-Kübel ersetzen werden.» Das könne aber auch dazu führen, dass noch mehr Haushaltsmüll im Abfalleimer lande. «Das ist unser Dilemma.»

Die SVP zeigt sich irritiert angesichts der überfüllten Mistkübel. SVP-Grossrat Pascal Messerli hat eine Interpellation eingereicht. Konkret will er von der Regierung wissen, ob sie es für sinnvoll halte, dass auf die Leerung verzichtet werde, wenn sich dadurch das Stadtbild derart verschlechtere.

Egli sagt: «Wenn man will, dass die Stadtreinigung an den Wochenenden mehr arbeitet, dann hat das zur Folge, dass es unter der Woche an einem Ort dreckiger ist.» Irgendwo fehle es immer an den Ressourcen.

https://tageswoche.ch/allgemein/basel-schickt-den-inneren-schweinehund-zum-fruehjahrsputz/

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