Zu wenig horny: Nachwuchs-Hoffnung Saar muss den Zolli verlassen

Es ist ein Gefühlsdrama wie im Groschenroman: Die Panzernashorn-Kuh Saar ist am Mittwoch aus dem Basler Zolli ausgezogen. Sie zoffte sich lieber wegen eines Jungen, statt dass sie selbst eins lieferte.

«Nicht mehr mein Zuhause»: Saar (17) im Umzugs-Container. (Bild: Zoo Basel)

Der Zolli hat diesen Mittwoch seine Nashorn-Kuh Saar nach Frankreich abtransportieren lassen. Dabei war ihre Ankunft vor anderthalb Jahren eine kleine und vor allem hoffnungsvolle Sensation, wie der Zolli selber schreibt: «Es war erst das zweite Mal in der Zoogeschichte, dass der Zoo Basel eine Panzernashorn-Kuh für die eigene Zucht importierte.»

Weltweit soll es nur noch 210 Panzernashörner geben. Zukunftsperspektive: ungewiss. Zumindest, solange die Nashorn-Wilderei in Afrika und Asien so schlimm weitergeht wie zuletzt.

Zu viel Streit im Haus

Die Hoffnung war gross, Saar könnte in Basel für Nachwuchs sorgen. Doch der Druck lastete offenbar zu schwer auf der 17-Jährigen. Der Zoo ziemlich nüchtern: «35 Panzernashörner sind seit 1956 im Zoo Basel geboren. Bei Saar hat es leider nicht geklappt.» Null Anzeichen von Brunft habe Saar gezeigt. Darum sei sie gar nie erst mit dem Basler Bullen zusammengekommen.

Brisant: Offenbar hat sich die an sich «sehr ruhige und umgängliche» Saar mit ihren Gehege-Kolleginnen zünftig zerstritten. Schuld daran soll der Sohnemann der Kuh Quetta gewesen sein, der im Januar zur Welt kam. Er war ihr aus unbekanntem Grund unerträglich.

Der Zolli hofft nun, dass sich Saar mit den Nashörnern in ihrer neuen Heimat, dem Parc animalier et botanique de Branféré, etwas besser versteht und sich etwas gefügiger für die Nachwuchsplanung zeigen wird.

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