basel.com geht mit «Kleinstadtflair» auf Kundenfang

Basel Tourismus geht mit einem neuen Webportal auf Kundenfang. Der komplett überarbeitete Internetauftritt ist visuell ansprechend, inhaltlich bietet er aber noch ein paar Stolpersteine.

Neue Website von Basel Tourismus

(Bild: Basel Tourismus)

Basel Tourismus geht mit einem neuen Webportal auf Kundenfang. Der komplett überarbeitete Internetauftritt ist visuell ansprechend, inhaltlich bietet er aber noch ein paar Stolpersteine.

Wenn einer eine Reise tut, dann informiert er sich über Internet. Das weiss natürlich auch Basel Tourismus. Und weil die Konkurrenz unter den Städtereisedestinationen gross ist, hat die Basel-Vermarktungsorganisation ihren Webauftritt basel.com komplett überarbeitet.

Neu ist basel.com nach einer einjährigen Entwicklungszeit «full responsive». Das heisst, sie ist auf jedem Endgerät gut aufrufbar. Das ist eine wichtige Neuerung, denn bereits 40 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer greifen mit dem Smartphone oder dem Tablet auf die Seite zu, wie Basel Tourismus mitteilt.

King Content mit Haken und Ösen

Inhaltlich verfolgten die Verantwortlichen nach eigenen Aussagen eine Neuausrichtung «weg vom reinen Informationskanal hin zu einer Seite, die Lust auf Basel machen soll». Visuell ist dies gelungen. Wer basel.com aufruft wird gleich mal auf eine kurze Übersichtsreise geschickt, die vom Münster direkt zu Monets Seerosen in der Fondation Beyeler und dann mit einem kleinen Umweg über den Spalenberg zum Messeneubau führt.

Noch nicht ganz ausgereift ist der textliche Inhalt der Seite. Von grossem Vorteil ist sicherlich die Tatsache, dass alle Angaben zu Restaurants, Kulturinsititutionen und Shops mit aktuellen Infos über Öffnungszeiten und dergleichen mehr versehen sind.

Inhaltliche Kinderkrankheiten

Noch ausbaufähig sind aber die konkreten Tipps, die unter den verschiedenen Rubriken, wie «Gastronomie & Shopping», «Kunst & Kultur» oder «Brauchtum & Events», zu finden sind. Es mag sein, dass die Tourismus-Spezialisten besser wissen, was Städtereisende konkret suchen, aber wer auf «Nightlife in Basel» klickt, erwartet wohl anderes als eine Ausstellung in der Fondation Beyeler.

Das sind aber wohl noch Kinderkrankheiten, mit denen man bei einem Relaunch rechnen muss und die sich heilen lassen.

«Kleinstadtflair» und «kosmopolitische Betriebsamkeit»

Etwas schwieriger wird es bei der Grundaussage, die auf der Startseite erscheint. Basel als «Metropole im Taschenformat» zu bezeichnen, mag zutreffen. Aber ob die Aussage «Wo sich Kleinstadtflair mit kosmopolitischer Betriebsamkeit verbindet und Urbanität auf Tradition trifft» eine wirkliche Anziehungskraft besitzt, darf bezweifelt werden.

Unsereins denkt bei «Kleinstadtflair» eher an Liestal und Aarau, und in Verbindung mit der «kosmopolitischen Betriebsamkeit» landet man vielleicht in Calais. Aber vielleicht war dies ja auch nur ein kleiner Ausrutscher. Denn auf der französischen Startseite (basel.com ist fünfsprachig) klingt es schon ein bisschen weniger minimalisierend: «Un charme de petite ville se mêle au dynamisme cosmopolite». Schon eher einverstanden. Aber der gute alte Claim «Basel. Culture unlimited» klingt halt noch immer viel besser.

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