Basel-Stadt schlittert ins Konjunkturloch

Die Zahl der Arbeitslosen ist um fast zehn Prozent gestiegen. Basel-Stadt spürt die Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs immer deutlicher. In der zweiten Jahreshälfte soll es noch schlimmer kommen.

Bruchlandung: Basler Arbeitnehmer bekommen die Krise zu spüren.

(Bild: Nils Fisch)

Die Zahl der Arbeitslosen ist um fast zehnProzent gestiegen. Basel-Stadt spürt die Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs immer deutlicher. In der zweiten Jahreshälfte soll es noch schlimmer kommen.

Deutlicher als in der Restschweiz kriegen die Beschäftigten in Basel-Stadt die Konjunkturflaute zu spüren. Die Arbeitslosenzahl stieg im Monat Mai im Vergleich zum Mai 2014 um 9,7 Prozent auf etwas über 3500 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt neu 3,7 Prozent (3,2 Prozent in der Schweiz).

Zwar hat sich die Lage im Vergleich zum April verbessert – dann betrug die Quote sogar 3,9 Prozent –, doch erst der Bezug zum Vorjahr zeigt den Trend auf. Und der weist in Basel nach unten. Auch die Zahl der offenen Stellen geht zurück. Beim Arbeitsvermittlungszentrum RAV waren im Mai noch 117 Stellen gemeldet (minus 23).

Einbruch in der Baubranche erwartet

Parallel zur Gesamtsituation entwickelt sich die Jugendarbeitslosigkeit. Im Vorjahresvergleich ist hier ein Anstieg um 9,3 Prozent zu beobachten. Keine Aussagen lassen sich machen, welche Branchen besonders hart getroffen werden. Das sagt RAV-Leiter Alessandro Tani auf Anfrage: «Bislang stellen wir keine aussergewöhnlichen Ausschläge in einzelnen Branchen fest.»

Tani erwartet eine Verschlechterung der Lage in der zweiten Jahreshälfte: «Bislang treffen wir in Basel Kurzarbeit und Massenentlassungen nicht an, das dürfte sich ändern.» Die Arbeitslosenquote soll im Jahresschnitt bei 3,7 Prozent verharren. Noch im Herbst hatten die kantonalen Experten deutlich bessere Zahlen erwartet. 2016 soll es laut Tani auch die Baubranche treffen: «Dann werden sich die Auftragsbücher leeren.»

Rekordverdächtiger Preiszerfall

Auch der Detailhandel dürfte aufgrund sinkender Preise weiter unter Druck geraten. Die neusten Zahlen zeigen einen rekordverdächtigen Rückgang der Preise in einem Jahr um 1,3 Prozent.

(Bild: Statistik BS)

 

Tani hat neben der Frankenstärke eine weitere Hauptursache für die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgemacht: «Die Firmen warten zu, Stellen neu zu besetzen oder zu schaffen, bis sie wissen, wie die Masseneinwanderungs-Initiative umgesetzt wird.»

Nächster Artikel