Die Baselworld verliert mit Raymond Weil einen weiteren unzufriedenen Kunden

Der Genfer Uhrenkonzern Raymond Weil zieht sich nach 40 Jahren von der Baselworld zurück. In die Haupthalle der Uhren- und Schmuckmesse reisst dies eine Lücke von 324 Quadratmetern.

Das Scherbenkehren geht weiter: Nach dem Abgang der Swatch Group fühlt sich auch Raymond Weil an der Baselworld nicht mehr am richtigen Ort. 

An der Baselworld 2019 wird der Uhrenkonzern Raymond Weil bereits nicht mehr präsent sein. Das sagte dessen Chef Elie Bernheim gegenüber «Le Temps». Es sei an der Zeit, sich den Veränderungen anzupassen und auf anderen Wegen in Kontakt mit den Endkunden zu treten.

Der Abgang von Raymond Weil sei zwar keine direkte Folge davon, dass Ende Juli bereits die Swatch Group der Messe in Basel den Rücken gekehrt habe. Die Idee zu diesem Schritt sei Bernheim aber erst dadurch nicht mehr «verrückt» erschienen.

Laut Bernheim haben die Messe-Organisatoren das Ihrige zu dem Entscheid beigetragen: Man habe nach der Ankündigung der Swatch Group keinen Kontakt mehr zur Baselworld gehabt. Man sei komplett im Ungewissen gelassen worden, wie es weitergehe, sagt Bernheim der Westschweizer Zeitung. Weiter hegt er ernste Zweifel, ob die Messe nach den Abgängen namhafter Marken noch genügend Händler anzuziehen vermag.

Raymond Weil verkauft jährlich geschätzt 150’000 Uhren im Preissegment von 850 bis 3000 Franken. Die Investitionskosten für den Auftritt an der Baselworld auf 324 Quadratmetern Ausstellungsfläche beziffert Konzernchef Bernheim gegenüber «Le Temps» vage auf «weit über eine Million Franken». (tin)

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