Die Frankenstärke macht der regionalen Wirtschaft zu schaffen. Die Basler Kantonalbank korrigiert ihre Wachstumsprognosen für 2015 nach unten – auch weil die Exporte im ersten Quartal deutlich zurückgegangen sind.
Die Basler Kantonalbank (BKB) korrigiert ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr nach unten. Ging sie im November 2014 noch von einem Wirtschaftswachstum in der Nordwestschweiz von 2,2 Prozent aus, schätzt die Bank, dass dieses noch bei 1,0 Prozent liegen dürfte.
Als Ursache für die «spürbare Konjunkturverlangsamung» hat die BKB die Aufhebung der Anbindung des Frankens an den Euro identifiziert. Die Schweizerische Nationalbank hatte den Mindestkurs am 15. Januar aufgegeben. Die nach wie vor ungelöste Schuldenkrise in Griechenland verhindere eine Stärkung des Euros.
Einbruch der Exporte: Aus der Nordwestschweiz wurden im ersten Quartal deutlich weniger Güter ausgeführt als im Vorjahr. (Bild: Basler Kantonalbank)
Für die Region hat das gravierende Folgen: Alleine im ersten Quartal 2015 sind die Exporte um 7,7 Prozent zurückgegangen. In der Gesamtschweiz betrug der Rückgang nur 1,1 Prozent. «Die Tatsache, dass die Exporte in der Region stärker als in der übrigen Schweiz eingebrochen sind, verdeutlicht die Abhängigkeit der Pharmaindustrie von einem konkurrenzfähigen Wechselkurs», schreiben die Analysten der Bank.
Nächstes Jahr soll eine sanfte Erholung der Konjunktur einsetzen. Zu einem soliden Wachstum wird die Nordwestschweiz laut den Prognosen erst 2017 zurückfinden. BKB-Investment-Leiter Sandro Merino geht davon aus, dass der Kurs des Franken zum Euro dann wieder 1,12 beträgt.
Hinter den Erwartungen zurück: Sowohl die regionale wie auch die nationale Wirtschaft leiden unter der Frankenstärke. (Bild: Basler Kantonalbank)
Unter der Frankenstärke und der Konjunkturdelle leiden praktisch alle Branchen. Stark unter Druck geraten sind die Metallindustrie, der Handel und die chemische Industrie. Dort sinkt die Wertschöpfung sogar, was es weniger rentabel macht, am Standort Basel zu produzieren.