Frankenschock hält weiter an: Auch 2016 wird es in Basel mehr Arbeitslose geben

Im Februar stieg in Basel-Stadt die Zahl der Arbeitslosen, wo sie in den vergangenen Jahren eher sank. Das deutet auf eine schwierige Entwicklung im Arbeitsmarkt hin.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im März etwas gesunken (Symbolbild) (Bild: sda)

Im Februar stieg in Basel-Stadt die Zahl der Arbeitslosen, wo sie in den vergangenen Jahren eher sank. Das deutet auf eine schwierige Entwicklung im Arbeitsmarkt hin.

Das Jahr 2015 stand im Zeichen des Frankenschocks, und das wird wahrscheinlich auch 2016 so bleiben. Darauf deuten die Zahlen, die das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) Basel-Stadt am Dienstag veröffentlichte.

So steigt die Zahl der Arbeitslosen in Basel-Stadt von Januar auf Februar um 115 Personen, auch die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Prozent. Was auf den ersten Blick nach wenig aussehen mag, ist im Vergleich zu den Vorjahren ein markanter Anstieg. Denn 2013, 2014 und 2015 ist die Arbeitslosigkeit in diesen Monaten jeweils gesunken.

Der Bereichsleiter der Arbeitslosenversicherung vom WSU, Alessandro Tani, erklärt: «Die monatlichen Arbeitslosenzahlen unterliegen saisonalen Schwankungen. Der Höchststand wird gewöhnlich in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar erreicht. Am tiefsten liegen die Arbeitslosenzahlen hingegen jeweils von Juni bis August.»

Dass die Zahlen in diesem Februar erstmals steigen, ist für Tani ein Indiz dafür, dass die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr höher sein könnte als in den Vorjahren. «Wir rechnen jedoch damit, dass die Zahlen bis Sommer aufgrund der saisonalen Effekte wieder abflachen werden.»




Alexis Körber vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel sagt hingegen: «Bis Jahresende rechnen wir schweizweit mit einer Steigerung der Arbeitslosenquote.» Saisonbereinigt beträgt die schweizweite Quote zurzeit 3,4 Prozent, bis Jahresende soll sie laut BAK Basel auf 3,7 Prozent steigen.

Die Steigerung von Januar auf Februar könne auch mit Sondereffekten zusammenhängen. Etwa wenn mehrere Unternehmen zur gleichen Zeit Stellen streichen. Mittelfristig sei jedoch keine Trendwende zu erwarten, so Körber. «Wir rechnen mit einem anhaltenden Rückgang im Arbeitsmarkt. 2017 könnte im besten Fall eine Stagnation eintreffen.»




Basel-Stadt sei jedoch nicht stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen als andere Kantone. Im Gegenteil sieht Körber die Entwicklung in Basel-Stadt zurückhaltend optimistisch – nicht zuletzt aufgrund der Pharma-Industrie, die weiterhin stark dasteht.

Im letzten Jahr stiegen die Arbeitslosenquoten in der Schweiz und in Basel-Stadt leicht an, was mit dem Frankenschock in Verbindung steht. Nun zeigt sich: Auch 2016 ist der Schock noch nicht verdaut. 

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