Halbjahresbilanz: Novartis spürt Konkurrenz durch Generika

Novartis hat in der ersten Jahreshälfte 2017 unter der Konkurrenz von und bei Generika gelitten. Zudem frassen Preissenkungen zusätzlichen Umsatz durch Mehrverkäufe wieder auf. Besser lief es dagegen beim Sorgenkind Alcon.

Weniger Gewinn: Novartis-Chef Joseph Jimenez. (Bild: Keystone)

Der Konzern setzte in der ersten Jahreshälfte 23,781 Milliarden Dollar um. In Franken gerechnet ist das ein Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr, zu konstanten Wechselkursen ein Prozent mehr.

Volumensteigerungen seien durch die negativen Einflüsse der Generikakonkurrenz sowie Preissenkungen teilweise zunichte gemacht worden, teilte Novartis am Dienstag mit. Diese Entwicklung akzentuierte sich im zweiten Quartal noch.

Dafür entwickelte sich der Gewinn im zweiten Quartal besser. Beim operativen Kernergebnis fiel der Rückgang im zweiten Quartal geringer aus. In der ersten Jahreshälfte betrug das Minus fünf Prozent, im zweiten Quartal drei Prozent.

Noch stärker zeigen sich die Kontraste beim Reingewinn. In der ersten Jahreshälfte blieben unter dem Strich mit 3,644 Milliarden Dollar fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Im zweiten Quartal hingegen legte der Reingewinn um zehn Prozent auf 1,979 Milliarden Dollar zu, ohne Wechselkurseinflüsse hätte sogar ein Plus von 14 Prozent herausgeschaut.

Weiter auf Kurs des Vorjahres

Die Generikadivision Sandoz büsste hauptsächlich wegen des Preisdrucks in den USA in der ersten Jahreshälfte drei Prozent an Umsatz ein. Zumindest etwas besser lief es hingegen bei der Augensparte Alcon, dem Sorgenkind von Novartis. Zwar schrieb Alcon in der ersten Jahreshälfte einen Verlust von 62 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 38 Millionen Dollar im Vorjahreshalbjahr. Dafür konnte Novartis für das zweite Quartal eine Umsatzsteigerung des Augenchirurgie-Bereichs zu konstanten Wechselkursen von drei Prozent melden.

Der Pharmakonzern erwartet für 2017 weiterhin zu konstanten Wechselkursen einen Nettoumsatz auf Vorjahresniveau. Das operative Kernergebnis will das Unternehmen ebenfalls halten. Nicht ausgeschlossen wird indes ein Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Der Konzern will bis 2020 etwa eine Milliarde US-Dollar einsparen. Im Mai hatte Novartis angekündigt, in den nächsten eineinhalb Jahren am Hauptsitz in Basel bis zu 500 Stellen zu streichen. Gleichzeitig sollen aber 350 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ab 2018 soll Novartis dann laut Konzern-Chef Joe Jimenez wieder in eine Wachstumsphase eintreten.

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