Kantonalbanken uneinig bei Abgeltungssteuer

Eine Umfrage zeigt: Die Basellandschaftliche Kantonalbank steht weitgehend alleine mit ihrer Einschätzung da, der automatische Informationsaustausch bringe mehr Vorteile als die Abgeltungssteuer. Nur die Schwyzer Kantonalbank lässt durchblicken, dass sie zum selben Schluss kommt.

Gebaeude der Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB in Pratteln, Schweiz, aufgenommen am 5. August 2009. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella) (Bild: Keystone)

Eine Umfrage zeigt: Die Basellandschaftliche Kantonalbank steht weitgehend alleine mit ihrer Einschätzung da, der automatische Informationsaustausch bringe mehr Vorteile als die Abgeltungssteuer. Nur die Schwyzer Kantonalbank lässt durchblicken, dass sie zum selben Schluss kommt.

Anders als die Basellandschaftliche Kantonalbank, die offen für den automatischen Informationsaustausch eintritt, bevorzugen die meisten anderen Schweizer Kantonalbanken die Lösung Abgeltungs-steuer. Die Basler Kantonalbank (BKB) sagt auf Anfrage: «Obwohl die Einführung in einem ausgesprochen kurzen Zeitrahmen erfolgen muss, steht die BKB zu diesem Abkommen.» Die Bank verfolge aber «die Diskussion um einen Informationsaustausch rege».

Auch bei den Zürcher, St. Galler und Luzerner Kantonalbanken ist ein Eintreten für den Informationsaustausch kein Thema. Bis auf die Zürcher, die von der Bilanzsumme als Grossbank durchgehen könnte, betonen zwar alle die Herausforderungen, die der Systemwechsel mit sich bringt, trotzdem gewichten sie die Vorzüge der Abgeltungssteuer hoch.

Schwyzer Kantonalbank legt drauf

«Der Informationsaustausch widerspricht der Strategie des Finanzplatzes Schweiz, die Wahrung der Privatsphäre der Kunden sicherzustellen», teilt etwa die Luzerner Kantonalbank mit. Von den angefragten Kantonalbanken lässt einzig die Schwyzer Sympathien für den Datenaustausch durchblicken. Sie spricht von einem «ungünstigen Kosten/Nutzen-Verhältnis» der Abgeltungssteuer. Unklar ist, wie die Aargauer Kantonalbank (AKB) die Lage beurteilt. Die AKB verweigert die Auskunft zum Thema. 

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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 24.08.12

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