Mit dem neuen Frachtterminal auf dem EuroAirport werden mehrere hundert neue Arbeitsplätze geschaffen. Und die riesige Frachthalle ist gekühlt, was sich die regionalen Pharmafirmen schon lange wünschen.
Angenehm kühl ist es bereits jetzt im Rohbau der riesigen Halle beim EuroAirport. Eine willkommene Abkühlung für die Medienvertreter, die am Freitag, dem ersten Sommertag des Jahres, einen ersten Blick in den Bau werfen konnten.
Im kommenden Januar soll die 21’000 Quadratmeter grosse Frachthalle den Betrieb aufnehmen. Im Unterschied zur alten kann die neue Halle gekühlt werden – was sich die Pharmaunternehmen der Region schon lange für ihre temperaturanfälligen Produkte wünschen. «Von dieser Halle aus werden künftig in Basel produzierte Medikamente in die ganze Welt exportiert», sagt EuroAirport-Direktor Jürg Rämi.
Binationales Projekt
Auch die Mieter sind schon gefunden. Die sieben Abteile der Halle werden auf Schweizer Seite Platz bieten für Unternehmen wie etwa die Swissport International, welche Produkte der Roche und Novartis transportiert. Auch das deutsche Logistikunternehmen DHL zieht hier ein. Weitere Firmen werden laut Mediensprecherin Vivienne Gaskell folgen.
Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat laut Gaskell 40 Millionen Franken in die Halle investiert. Das Projekt wird binational geführt: Wie in anderen Geschäftsbereichen des EuroAirports arbeitet die Schweiz eng mit Frankreich zusammen. Und wie in anderen Bereichen zeigen sich auch hier die Tücken des binationalen Konstrukts. So führen etwa zwei Strassen zum Terminal 4, in dem sich die Frachthalle befindet – eine schweizerische und eine französische. Und im Gebäude überschreitet man die Landesgrenze, sobald man in den dritten Stock kommt: Dann betritt man den französischen Teil des Gebäudes.
Zahl der Arbeitsplätze soll verdoppelt werden
Wie der bisherige Frachtterminal wird der neue zunächst 900 Angestellte beschäftigen. Damit ist dieser Bereich nach dem Flugzeugunterhalt der zweitgrösste Arbeitgeber auf dem EuroAirport. Vivienne Gaskell rechnet allerdings mit einer Zunahme der Beschäftigten: «Wir denken, dass sich diese Anzahl der Angestellten bis 2025 verdoppeln könnte».
Geschäftiger wird es in der neuen Halle so oder so. Denn bisher wurde bloss eine einzige Fracht pro Woche abgefertigt: Die Korean Airlines flog nach Seoul, von wo aus die Ware weiterverteilt wurde. Bis 2020 sollen es 10 bis 15 Frachtflüge pro Woche sein. Mit frisch gekühlter Ware, versteht sich.