Am 12. August hatte sich ein Betonsegment in der Tunnelröhre verschoben, die nur knapp fünf Meter unter den Gleisen der Rheintalbahn durchführt. Wasser und Erdreich drangen ein. Die Gleise darüber senkten sich ab.
Wie es zu dem Schaden kommen konnte, ist weiter unklar. Nun wird ein 150 Meter langer Tunnelabschnitt mit rund 10’000 Kubikmetern Beton gefüllt. Dann soll eine 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte gegossen werden, auf der dann neue Gleise verlegt werden. Alleine der Bau der Bodenplatte werde drei Wochen dauern.
Die Bewohner von vier direkt an der Schadenstelle gelegenen Gebäuden mussten ihre Häuser aus Sicherheitsgründen verlassen. Sie dürfen den Angaben zufolge wahrscheinlich am Wochenende zurückkehren, wenn der Tunnel mit Beton gefüllt ist.
600 Schweizer Güterzüge pro Woche betroffen
Auf der Rheintalbahn fahren normalerweise bis zu 200 Güterzüge am Tag, ausserdem zahlreiche Fern- und Nahverkehrszüge. Für den Personenverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden verkehren seitdem Busse. Der Güterverkehr staute sich nach der Havarie zwischen Rotterdam und Genua. Die Bahn leitete die Züge nach und nach auf anderen Strecken um.
Der Nord-Süd-Korridor bleibe damit für eine lange Zeit gesperrt, teilten die SBB am Dienstag mit. Dies stelle für das Bahnunternehmen eine schwierige Situation dar.
Rund 600 Güterzüge pro Woche von SBB Cargo und SBB Cargo International seien betroffen. Diese sollen über Stuttgart–Singen–Schaffhausen umgeleitet werden – auf dieser Strecke wird aber ebenfalls gebaut. Alternative Routen werden geprüft. Die SBB rufen auf ihrer Website alle angrenzenden Infrastrukturbetreiber auf, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um die Auswirkungen der Sperre so gering wie möglich zu halten.
Die Deutsche Bahn baut seit Jahren die Rheintalbahn als Teil des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes aus. Seit dem vergangenen Jahr werden zwei knapp 4300 Meter lange Tunnelröhren unter der Stadt Rastatt gebohrt.