Wer steht hinter ChemChina? Was geschieht mit Schweizer Firmen nach einer chinesischen Übernahme? Wie sicher sind die Stellen in Basel? Hier finden Sie Antworten.
Der Syngenta-Deal hat die Schweizer Wirtschaftsjournalisten in Aufregung versetzt. Kaum eine Zeitung, die der Übernahme durch ChemChina nicht mindestens eine Doppelseite gewidmet hat. Wir haben die interessantesten Beiträge aus der Berichterstattung zusammengesucht.
Wer ist ChemChina?
Die China National Chemical Corporation hat sich innert weniger Jahre zum grössten Chemiekonzern in China gemausert. Dies gelang hauptsächlich durch das Aufkaufen zahlreicher Unternehmen. Heute zählen gemäss NZZ 118 Unterfirmen zum Staatskonzern. Offizielle Zahlen zum Erfolg von ChemChina sind kaum bekannt. Experten schätzen, dass der Konzern 2015 umgerechnet rund 43 Milliarden Franken Umsatz gemacht hat.
» Die NZZ stellt den «Staatsriesen ChemChina» in einem ausführlichen Beitrag vor.
» Ren Jianxin hält bei ChemChina die Fäden in der Hand. In einem Porträt erzählt ebenfalls die NZZ, wie aus dem kommunistischen Parteifunktionär einer der erfolgreichsten chinesischen Unternehmer wurde.
Wie soll die Syngenta-Übernahme eingeschätzt werden?
Die Kommentatoren sparten nicht an Superlativen, selbst Bundesrat Johann Schneider-Ammann bezeichnete die Syngenta-Übernahme am Mittwoch gegenüber Radio SRF als «Megadeal». Doch auch etwas nüchterner betrachtet bleibt diese jüngste Akquisition von ChemChina beeindruckend. Der Betrag von 43 Milliarden Dollar, die jetzt für Syngenta geboten werden, entsprach 2012 noch dem gesamten Volumen, das chinesische Unternehmen für Beteiligungen im Ausland ausgaben, wie die «Handelszeitung» schreibt.
» Diese und andere interessante Zahlen und Grafiken hat der «Free Lunch Blog» der «Handelszeitung» in einer interessanten Übersicht zusammengestellt.
Was geschieht mit Schweizer Unternehmen, die von China übernommen werden?
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit stimmt einigermassen zuversichtlich: Bei den meisten Schweizer Unternehmen, die durch chinesische Investoren übernommen wurden, wurden kaum Stellen abgebaut oder gar ins Ausland verlagert.
» «Watson» hat sich fünf chinesische Übernahmen von Schweizer Firmen genauer angeschaut. Darunter die Uhrenmarken Eterna und Corum sowie die Kupferproduzentin Swissmetal.
Wie sicher sind die Syngenta-Jobs in der Schweiz?
Wie Christoph Mäder, Mitglied der Syngenta-Geschäftsleitung, gegenüber der «bz Basel» sagte, würden zur weiteren Zukunft von Syngenta in der Schweiz «aussergewöhnliche Zusicherungen» seitens ChemChina vorliegen. Diese seien vorerst fünf Jahre gültig.
» Im Kurz-Interview mit der «bz Basel» gibt sich Mäder selbstsicher, was die Syngenta-Stellen in der Schweiz betrifft.