100 Jahre Internationales Olympisches Komitee in der Schweiz

Mit einem feierlichen Akt eröffnen IOC-Präsident Thomas Bach und Bundesrat Ueli Maurer das Jubiläum «100 Jahre IOC in Lausanne» im Olympischen Museum und auf dem Ausstellungsschiff «Helvetia».

IOC-Präsident Thomas Bach zeigt Bundesrat Ueli Maurer den Neubau. (Bild: SI)

Mit einem feierlichen Akt eröffnen IOC-Präsident Thomas Bach und Bundesrat Ueli Maurer das Jubiläum «100 Jahre IOC in Lausanne» im Olympischen Museum und auf dem Ausstellungsschiff «Helvetia».

Am 10. April 1915 unterzeichneten der französische Baron Pierre de Coubertin und der damalige Lausanner Stadtpräsident Paul Maillefer eine Vereinbarung, die Lausanne als offiziellen Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bezeichnete. 21 Jahre zuvor, im Jahr 1894, war das IOC in Paris von de Coubertin gegründet worden, 1896 fanden in Athen die ersten Olympischen Spiele statt.

Die Verbindung IOC-Lausanne entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einer wahren Erfolgsgeschichte – mit weiterhin erfreulichen Zukunftsperspektiven. Noch in diesem Jahr soll, so IOC-Präsident Bach, der Grundstein zu einem neuen Verwaltungsgebäude (500 Angestellte) gelegt werden, das vom IOC eine Investition von 200 Millionen Franken erfordert. Und von Lausanne aus soll die im letzten Dezember in Monaco beschlossene «Agenda» 2020 umgesetzt werden, die beträchtliche Fortschritte für die Zukunft der olympischen Bewegung bringen soll.

Der 2013 gewählte deutsche IOC-Präsident Thomas Bach hat seinen Wohnsitz nach Lausanne verlegt und fühlt sich hier rundum wohl. Bach dankte dem 1937 verstorbenen Pionier de Coubertin dafür, dass er den IOC-Sitz nach Lausanne gebracht hatte. Behilflich war dem Franzosen damals der Schweizer Baron Godefroy de Blonay, ein Sohn des Besitzers des Schlosses Grandson. De Blonay war 1912 der Initiant für die Gründung des Nationalen Olympischen Komitees der Schweiz (SOC) und leitete von 1916 bis 1919 das IOC kommissarisch, als de Coubertin im Ersten Weltkrieg in der französischen Armee diente. De Coubertin wollte das IOC mit der Sitzverlegung in die «sichere Schweiz» aus der damaligen Krise heraushalten. «Daraus entstand die Liebesgeschichte zwischen dem IOC und Lausanne», so Bach.

Lausanne sei in den 100 Jahren stets ein guter Gastgeber für das IOC gewesen, sagte Bach. Sein Vorvorgänger Juan Antonio Samaranch (Sp) machte 1994 aus Lausanne die «Capitale olympique», sein Vorgänger Jacques Rogge (Be) leitete die Erneuerung des Olympischen Museums in die Wege, das heute als eines der eindrücklichsten Museen der Welt gilt.

Der Schweizer Sportminister Ueli Maurer betonte die bedeutende Rolle, welche das IOC und die über 50 internationalen, hier ansässigen Fachverbände für die Schweiz spielen. De Coubertin habe mit dem IOC auch die olympischen Werte in die Schweiz gebracht und hier «ein Herz des internationalen Sports geschaffen». Umgekehrt spielte die Schweizer Stabilität für den Weltsport eine massgebliche Rolle – wie gegenwärtig auch die Anstrengungen der Schweiz im Kampf gegen die Manipulation im Sport.

Besondere Anlässe sind in Lausanne fast während des ganzen Jubiläumsjahres geplant. Auf der «Helvetia» vor dem Olympischen Museum wird bis zum 15. Oktober eine interessante Schau gezeigt. Auf den 26. Juni ist der Lauf des «Olympischen Tages» angesetzt. Das «Weekend der Jahrhundertfeier» findet danach am 27./28. Juni statt – mit offenen Türen am IOC-Sitz, im Olympischen Museum, in der Villa Mon Repos und an anderen olympischen Stätten. Und vom 12. bis 15. Oktober ist die «olympische Woche» vorgesehen – mit Aktivitäten für Jung und Alt.

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