Etwa 1200 palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen haben am Dienstag einen Hungerstreik begonnen. Sie wollen damit gegen aus ihrer Sicht demütigende Haftbedingungen protestieren.
Weitere 1100 inhaftierte Palästinenser und acht ausländische Sympathisanten hätten erklärt, sie würden einen Tag lang jede Nahrung verweigern, erklärte die israelische Behörde für den Strafvollzug in der Stadt Ramla auf Anfrage. Zugleich wollten tausende Palästinenser am jährlichen „Tag der Häftlinge“ für die Inhaftierten demonstrieren.
Bei den Ausländern handle es sich um Frauen, denen am Sonntag bei einer internationalen Solidaritätsaktion mit den Palästinensern die Einreise nach Israel verweigert worden war. Zusammen mit den restlichen bei der versuchten Einreise am Sonntag festgenommenen 39 Aktivisten sollen sie in Kürze abgeschoben werden.
„Wir hatten schon in der Vergangenheit mit Hungerstreiks zu tun und sind vorbereitet“, betonte die Sprecherin der Gefängnisbehörde, Siwan Weizman. Die Proteste der Häftlinge richten sich gegen Leibesvisitationen von Besuchern, nächtliche Durchsuchungen von Zellen sowie gegen die sogenannte Verwaltungshaft.
Dabei können Verdächtige ohne Anklage nur aufgrund geheimer Ermittlungsergebnisse für jeweils verlängerbare Zeiträume von sechs Monaten in Haft genommen werden.
Derzeit sind insgesamt 4610 Palästinenser, denen Straftaten gegen die Sicherheit Israels vorgeworfen wird, in Haft. 322 davon sitzen in Verwaltungshaft.