Gegen die in Safenwil AG geplante Containersiedlung für die Unterbringung von 95 Asylbewerbern sind 126 Einsprachen eingegangen. Diese werden nun vom Gemeinderat geprüft und der Bauherrschaft zur Vernehmlassung unterbreitet.
Die Einsprachen seien allesamt baurechtlicher Natur, sagte der Safenwiler Vizeammann Philippe Bally am Montag auf Anfrage. Es gehe dabei um Grenzabstände, Parkplätze, Zu- und Wegfahren und anderes. Die emotionale Seite sei bei diesen Einsprachen ausgeklammert worden.
Der Gemeinderat sei Baubewilligungsbehörde und habe deshalb selber keine Einsprache eingereicht, sagte Bally weiter. Wie lange die Behandlung der Einsprachen dauert, konnte Bally noch nicht sagen.
Es seien daneben auch Verhandlungen mit der SBB und dem Kanton Aargau notwendig, weil das Areal an das Trassee der Nationalbahn und an die Kantonsstrasse grenze. Der Gemeinderat Safenwil lehnt die Pläne des Kantons allerdings ab.
Die Gemeinde beherberge in zwei gemeindeeigenen Liegenschaften freiwillig 28 zugewiesene Asylsuchende, hatte der Gemeinderat in einer Stellungnahme Mitte Februar geschrieben. Safenwil müsste gemäss Verteilschlüssel des Kantons elf Asylsuchende aufnehmen.
«Mit Befremden» habe man zur Kenntnis genommen, dass der Kanton unmittelbar vor den Schulanlagen und dem Dorfzentrum eine Containersiedlung errichten wolle. Dieser Standort sei «unglücklich» gewählt, hielt der Gemeinderat damals fest.
Die Containersiedlung soll an der Köllikerstrasse entstehen. Die Eigentümerin der Parzelle, die Swiss Domizil Rental AG mit Sitz in Hergiswil NW, übernimmt sowohl Planung als auch Finanzierung des Projekts.
Der Kanton will als Mieter auftreten. Die Mietdauer ist auf 10 Jahre vorgesehen und schliesst die Möglichkeit ein, den Vertrag zu verlängern. In der Unterkunft sollen Familien und Einzelpersonen leben.