Iouri Podladtchikov wird im ersten Halfpipe-Wettkampf auf Schweizer Boden nach seinem WM-Titel Zweiter. Ein blutjunger Japaner stiehlt ihm in Laax die Show.
Podladtchikov zeigte am European Open, einem Sechssterne-Event der World Snowboard Tour, einen Steigerungslauf. In seinem dritten und letzten Finallauf stand er seine vier Sprünge tadellos und „arbeitete“ sich dadurch auf das Podest vor. Die 87,10 Punkte, die der Zürcher Doppel-Weltmeister dafür erhält, genügen aber nicht mehr für den erhofften Umsturz an der Ranglistenspitze.
An die Marke des Japaners Ayumu Hirano kam „I-Pod“ nicht heran. Der erst 14-jährige Asiate bewegte sich in der Halfpipe auf dem Crap Sogn Gion sprichwörtlich auf einer eigenen Flughöhe. Hirano erhielt für die äusserst sicher gestandenen Rotationen und vor allem die gewaltige Höhe seines jeweils ersten Sprunges Szenenapplaus – aus der Trainerbox wohlverstanden. Neben dem nur 1,58 m grossen Hirano standen die ältesten der zwölf Finalteilnehmer: der 24-jährige Podladtchikov und der 25-jährige Amerikaner Scott Lago.
Die beiden weiteren Schweizer Finalisten schlugen sich ebenfalls ausgezeichnet. Mit beherzten und spektakulären ersten Läufen manövrierte sich die junge Garde in eine gute Situation. Letztlich wurde der Zürcher David Hablützel (16) Fünfter, der Rheintaler Lucien Koch (17) schloss den Final als Sechster ab.
Bei den Frauen versuchte die Bündnerin Ursina Haller, als einzige Europäerin im Sechserfinal einen totalen US-Triumph zu verhindern. Die ältere Schwester von Christian Haller wurde hinter der 16-jährigen Weltmeisterin Arielle Gold, der früheren Olympiasiegerin Kelly Clark und Ellery Hollingsworth Vierte.