14 Jugendliche haben in Reiden LU während Monaten in unterschiedlicher Zusammensetzung in einer öffentlichen Toilette sexuelle Übergriffe auf ein minderjähriges Mädchen verübt. Die mutmasslichen Täter waren zwischen 13 und 17 Jahren alt.
Die Jugendlichen hätten das Mädchen unter psychischem oder physischen Druck gefügig gemacht und zu sexuellen Handlungen gezwungen, teilte die Luzerner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die Übergriffe hätten in öffentlichen Toiletten der Gemeinde stattgefunden.
Die Übergriffe seien von Anfang 2010 bis November 2011 geschehen, sagte Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. In einem Fall sei die Tat auch mit einem Handy gefilmt worden.
Die Jugendlichen, bei denen es sich vor allem um Schüler und Lehrlinge handelte, hätten dem Mädchen teilweise nach Schulschluss abgepasst und es weggeführt. Die Minderjährige meldete sich schliesslich bei den Schulverantwortlichen. Zum betroffenen Mädchen machten die Untersuchungsbehörden aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen keine weiteren Angaben.
Mutmassliche Drahtzieher vor Jugendgericht
Die Untersuchungsbehörden gehen gemäss Mitteilung von sechs Haupttätern sowie acht weiteren Beteiligten aus. Die Jugendlichen stammen aus Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Serbien, Mazedonien und der Schweiz. Sie wohnen im Kanton Luzern.
Die Jugendanwaltschaft bestrafte acht Täter mit Arbeitseinsätzen und bedingtem Freiheitsentzug. Die sechs mutmasslichen Drahtzieher müssen sich vor dem Jugendgericht verantworten.
Die Jugendanwaltschaft liess von diesen Personen psychologische Kurzgutachten erstellen, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Diese sollten feststellen, ob von den mutmasslichen Tätern eine weitere Gefährdung ausgehe oder nicht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.