Islamistische Rebellen haben in der syrischen Stadt Aleppo einen Sprengsatz unter einem Hotel gezündet, das von den Regierungstruppen genutzt wird. Durch die gewaltige Explosion sollen laut den Rebellen 14 Soldaten und Kämpfer regimetreuer Milizen getötet worden sein.
Zu der Attacke bekannte sich die Rebellenbrigade Islamische Front. Das historische Gebäude wurde dabei stark beschädigt. Aktivisten berichteten, die Rebellen hätten unter dem Gebäude einen Tunnel gegraben und dort eine grössere Menge Sprengstoff versteckt.
Abzug aus Homs geht weiter
In der Altstadt von Homs trafen am Mittag Busse ein, mit denen die letzten Kämpfer und Zivilisten aus dem vormals belagerten Viertel abgeholt werden sollten. Gemäss der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London konnten 150 Kämpfer mit sicherem Geleit die belagerte Stadt verlassen.
Die Rebellen liessen ihrerseits 25 alawitische Zivilisten frei, die sie im vergangenen Sommer als Geiseln genommen hatten. Die vollständige Umsetzung der Vereinbarung der Rebellen mit dem Regime über den Abzug aus der vormals belagerten Altstadt verzögerte sich, weil sich eine Rebellenbrigade weigerte, 150 mutmassliche Anhänger von Präsident Baschar al-Assad aus den schiitischen Dörfern Nebl und Al-Sahra freizulassen.
Am Mittwoch waren bereits 15 Angehörige der alawitischen Minderheit aus der Provinz Latakia freigekommen, ebenso eine Iranerin und 14 Soldaten, die in der Provinz Aleppo von Rebellen festgehalten worden waren. Aus der Altstadt von Homs waren am gleichen Tag rund 600 Menschen mit Bussen in ein von Rebellen beherrschtes Gebiet nördlich der Stadt gebracht worden.
Wahlvorbereitungen
Das Regime setzte ungeachtet westlicher Kritik seine Vorbereitungen für die Präsidentenwahl am 3. Juni fort. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, Syrer, die im Ausland lebten, sollten sich bei den diplomatischen Vertretungen als Wähler registrieren lassen.
Ausserdem hiess es, sechs Kandidaten, die von der Wahlleitung abgelehnt worden seien, hätten Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Die endgültige Kandidatenliste soll am Samstag veröffentlicht werden.
Bisher wurden ausser Assad nur zwei eher unbekannte Politiker zugelassen. Abgestimmt wird nur in den Gebieten des Bürgerkriegslandes, die von Assads Truppen beherrscht werden.
Die Opposition bezeichnet die Wahl als «Farce». Saudi-Arabien forderte die Einberufung einer Sondersitzung der Aussenminister der Arabischen Liga zum Syrien-Konflikt am kommenden Montag in Riad. Bei dem Treffen soll unter anderem über die geplante Präsidentenwahl gesprochen werden. Saudi-Arabien gehört zu den wichtigsten Unterstützern der syrischen Exil-Opposition und der Rebellen.