Das Genfer Festival Black Movie präsentiert vom 22. bis 31. Januar ein reichhaltiges Programm – trotz einer Budgetkürzung von zehn Prozent auf 890’000 Franken. Zu sehen sind 117 Filme aus aller Welt, leicht mehr als letztes Jahr. Erwartet werden über 20’000 Besucher.
Eines der Schwerpunktthemen ist das rumänische Kino. So werden drei Werke von Lucian Pintilie gezeigt, einem dezidierten Ceausescu-Gegner, der das rumänische Filmschaffen vier Jahrzehnte lang geprägt hat. Dazu kommen Werke von zeitgenössischen Regisseuren, die von Pintilie beeinflusst sind.
Auch der Japaner Sion Sono erhält eine Hommage. Von ihm werden ältere Werke gezeigt, wie beispielsweise der Horrorfilm «Suicide Club» (2002) über eine mysteriöse Abfolge von Massenselbstmorden. Auch sein neuester Film «The Virgin Psychics» wird in Genf zu sehen sein; darin entwickeln Menschen die Fähigkeit, Gedanken zu lesen und setzen sie für zum Teil bizarre Zwecke ein.
Afrikanische Filme
Ursprünglich fokussierte das Festival Black Movie auf das Filmschaffen in Afrika. Auch nach seiner Öffnung für unabhängige Filme aus aller Welt bleibt der Schwarze Kontinent Thema. Das Festival zeigt in erneuter Zusammenarbeit mit Ciné Guimbi aus Burkina Faso drei Meisterwerke von Ousmane Sembene, der als einer der Väter des afrikanischen Filmschaffens gilt.
Präsentiert wird auch «The Lobster», das neueste Werk des Griechen Yorgos Lanthimos. Es spielt in einer nahen Zukunft, in der junge Singles innert 45 Tagen in einem Hotel ihr Gegenstück finden müssen – wenn nicht, werden sie in Tiere verwandelt.
Richtung Fantasy geht auch «Cemetery of Splendour» des Thailänders Apichatpong Weerasethakul: Darin leiden Soldaten in einem Spital, das über einem alten Friedhof erbaut wurde, an einer rätselhaften Schlafkrankheit.