Bei einem Bombenanschlag in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Donnerstag mindestens 17 Menschen getötet und 120 weitere verletzt worden. Unter den Trümmern lägen noch Menschen, sagte der Chef des libanesischen Roten Kreuzes, George Kattaneh.
Die Zahl der Toten könne demnach noch steigen. Die Nachrichtenagentur LNNA berichtete von 212 Verletzten. Rund 100 Autos und mehrere Gebäude wurden beschädigt. Augenzeugen sahen Flammen und eine grosse schwarze Rauchwolke, die über dem Viertel aufstieg.
Innenminister Marwan Charbel sprach von einer Autobombe. Aus Militärkreisen hiess es, das Fahrzeug seit mit mindestens 60 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen.
Das Viertel im Süden von Beirut wird von der Schiiten-Bewegung Hisbollah und ihrer Miliz kontrolliert. Die Hisbollah sperrte die Strassen rund um den Ort der Explosion ab.
Aus Kreisen der Gruppe verlautete, es könnte sich auch um einen Selbstmordattentäter gehandelt haben, da Körperteile nahe des Wagens gefunden worden seien. Umliegende Spitäler riefen zu Blutspenden auf.
Viele Libanesen lehnen die Beteiligung der Hisbollah am Bürgerkrieg in Syrien ab. Die Hisbollah kämpft auf der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.
Zum Anschlag bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen «Brigade von Aischa». Aischa ist der Name einer der Frauen des Propheten Mohammed. Der Anschlag sei die zweite Botschaft an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, sagte ein Maskierter in einem Youtube-Video.
Neben ihm standen zwei Bewaffnete. Der Sprecher kündigte weitere Anschläge an und rief die Libanesen auf, sich von Hisbollah-Hochburgen fernzuhalten. Nasrallah wurde als israelischer und iranischer Agent bezeichnet.
Am 9. Juli war ein in einem Auto versteckter Sprengsatz im Beiruter Stadtteil Bir al-Abed detoniert. 53 Menschen wurden verletzt.