Im Zusammenhang mit dem Diamantenraub am Brüsseler Flughafen im Jahr 2013 will die Staatsanwaltschaft in Belgien 19 Personen vor Gericht bringen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Mittwoch unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft von Halle-Vilvoorde.
Der Überfall auf eine Maschine der Schweizer Fluggesellschaft Helvetic Airways hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Im Februar 2013 raubten maskierte Schwerbewaffnete kurz vor dem geplanten Abflug der Maschine in die Schweiz rund 120 Diamantenpäckchen vom Rollfeld. Dabei durchbrachen sie mit Autos einen Zaun des internationalen Flughafens Zaventem bei Brüssel.
Die Behörden bezifferten den Wert der Beute mit 37 Millionen Euro, in Medienberichten war später sogar von 300 Millionen Euro die Rede. Offiziell wurde dieser Betrag aber nie bestätigt.
Bei den Verdächtigen handelt es sich Belga zufolge um 16 Männer und drei Frauen. Bis auf einen der Männer wohnen alle von ihnen in Belgien. Einigen wird Mittäterschaft beim Raub vorgeworfen oder beim Raub der genutzten Fahrzeuge. Andere stehen im Verdacht, sich als Hehler beim Verkauf der Beute betätigt zu haben. 18 Personen stehen demnach im Verdacht, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zu sein.
Urteil in Genf
Bereits Ende November war in Genf ein Hauptangeklagter in dem Fall zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sprach den 61-jährigen Immobilienagenten der Hehlerei und Geldwäscherei schuldig.
Laut den Richtern versteckten die Räuber Diamanten im Wert von 7 Millionen Dollar während zweier Monate in einem Zimmer eines Mehrfamilienhauses im Genfer Champel-Quartier. Der Verurteilte überzeugte zwei andere Beschuldigte, ihm je einen Diamanten abzukaufen. Zudem soll er seinen Anwalt und Freund gebeten haben, ihm beim Verstecken der Edelsteine behilflich zu sein.