20 Lippenpflegeprodukte von Basler Kantonslabor beanstandet

Bei Untersuchungen von 38 Lippenpflegeprodukten in Basel-Stadt und im Aargau sind bei über der Hälfte Mängel festgestellt worden. Bei zehn Produkten könnte eine längerfristige Anwendung zu Gesundheitsschäden führen.

Untersuchungen in Basel-Stadt und Aargau decken Mängel bei Lippenpflegeprodukten auf. (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei Untersuchungen von 38 Lippenpflegeprodukten in Basel-Stadt und im Aargau sind bei über der Hälfte Mängel festgestellt worden. Bei zehn Produkten könnte eine längerfristige Anwendung zu Gesundheitsschäden führen.

Das sind keine gute Nachrichten für Frauen, die regelmässig Lippenpomade oder Lippenstift benutzen. Eine Untersuchung des Basler Kantonslabors zeigt: Über die Hälfte der Produkte hat Mängel. Zehn Proben enthielten einen hohen Anteil dünnflüssiger Mineralöle (10 bis 69 Gramm pro 100 Gramm).

Diese Mineralöle können von den Lippen in den Magen-Darmtrakt der Benutzerin gelangen. Das könnte die Gesundheit gefährden: In Tierversuchen haben solche Mineralöle zu zellulären Schäden geführt, heisst es im Bericht. Damit entsprechen die Produkte nicht der sogenannten guten Herstellungspraxis, wie sie der europäischen Kosmetikverband empfiehlt. Zwar besteht keine gesetzliche Regelung für Mineralöle in Lippenpflegeprodukten. Allerdings gilt der Grundsatz, dass Produkte die Gesundheit nicht gefährden dürfen. 

Allergene Duftststoffe falsch deklariert

Untersucht wurden Lipbalm, Lipgloss und Lipsticks von Grossverteilern und Modegeschäften mehrheitlich aus den Kantonen Aargau und Basel-Stadt. 14 der geprüften Produkte stammten gemäss Bericht aus China, 13 aus Europa, 8 aus den USA und 3 aus Taiwan. An den Untersuchungen war auch das Amt für Verbraucherschutz des Kantons Aargau beteiligt.

Bei zwölf Lippenpflegeprodukten waren im Weiteren allergene Duftstoffe auf der Verpackung nicht korrekt deklariert. Die Hersteller und Importeure wurden gemäss Mitteilung aufgefordert, dies zu korrigieren. Sie mussten zudem die Analysekosten übernehmen. Am häufigsten und in teilweise hoher Konzentration sei der Duftstoff Limonen nachweisbar gewesen.

Immer noch im Verkauf

Der Nachteil für die Kundinnen: Die Lippenpomaden und Lippenstifte gibt es weiterhin zu kaufen und das Kantonslabor legt nicht offen, welche Produkte betroffen sind. Da keine akute Gefährdung bestehe, sei von einem Verkaufsverbot abgesehen worden, schreibt das Labor. Die Hersteller seien aber aufgefordert worden, die Mängel zu beheben.

Die gute Nachricht: Auch das Konsumentenmagazin Ktipp hat im Januar verschiedene Schweizer Lippenpomaden auf Mineralöle und andere umstrittene Stoffe untersucht – und die Testergebnisse publiziert, inklusive Namen der Produkte. Eine Rangliste findet man hier.

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