200 bislang verborgene Zeichnungen an Angkor-Tempel gefunden

Mit digitaler Bildtechnik haben Forscher rund 200 verborgene Zeichnungen am weltberühmten Tempel Angkor Wat in Kambodscha entdeckt. «Viele dieser Bemalungen, häufig in Rot, sind Spurenpigmente, die mit dem blossen Auge kaum sichtbar sind», heisst es in einem Bericht.

Eine der bisher verborgenen Zeichnungen im Tempel Angkor Wat (Bild: sda)

Mit digitaler Bildtechnik haben Forscher rund 200 verborgene Zeichnungen am weltberühmten Tempel Angkor Wat in Kambodscha entdeckt. «Viele dieser Bemalungen, häufig in Rot, sind Spurenpigmente, die mit dem blossen Auge kaum sichtbar sind», heisst es in einem Bericht.

Der Archäologe Noel Hidalgo Tan von der Australischen Nationaluniversität hatte gemeinsam mit Experten der kambodschanischen Staatsagentur Apsara die Anlage untersucht.

Angkor Wat ist die grösste Tempelanlage in der Region Angkor, in der die Khmer vom 9. bis 15. Jahrhundert ihr Königreich mit einer Reihe von Tempelstädten errichteten. Viele der entdeckten Bilder entstanden nach dem Zusammenbruch des Imperiums im 16. Jahrhundert, als hinduistische Anlagen in buddhistische Stätten umgebaut wurden.

Einige Bilder zeigen komplexe Boote, Tiere und Gottheiten und könnten eine Art Graffito auf die ersten europäischen Besucher sein. «Angkor Wat scheint in dieser Hinsicht einzigartig zu sein», erklärte Tan in der Zeitschrift «Antiquity Journal».

Ähnliche Zeichnungen seien an keinem anderen Tempel in Angkor gefunden worden. Der Fund zeige, dass der Tempel zwischen seiner Entstehung im 12. Jahrhundert und seinem heutigen Dasein als Touristenmagnet unterschiedlich genutzt und immer wieder von Besuchern – oder auch Vandalismus – äusserlich geprägt wurde.

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