Die US-Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Angelou sei am Mittwochmorgen tot aufgefunden worden, sagte der Bürgermeister der Stadt Winston-Salem (US-Bundesstaat North Carolina), Allen Joines.
Angelou schrieb Gedichte, autobiografische Romane und Theaterstücke, trat aber auch selbst als Schauspielerin und Tänzerin auf. Sie war gleichzeitig eine bekannte Persönlichkeit aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung und eine Vertraute von Martin Luther King.
Bei der Amtseinführung von US-Präsident Bill Clinton durfte sie die Ode «On the Pulse of Morning» vortragen. Berühmt wurde die am 4. April 1928 in St. Louis geborene Autorin 1970 mit ihren Kindheits- und Jugenderinnerungen «I Know Why the Caged Bird Sings» («Ich weiss, warum der gefangene Vogel singt»).
Darin schildert sie humorvoll ihr Aufwachsen bei der puritanischen Grossmutter im ländlichen Süden. Angelou erzählt zudem von Zwischenstationen bei der Mutter und ihrer Schwangerschaft als 16-Jährige. Insgesamt veröffentlichte sie sechs Memoirenbände.
Turbulente Lebenabschnitte
«Gather Together In My Name» beschreibt eindringlich ihre Schwierigkeiten als junge Mutter, einen Platz in der Welt zu finden. Ständig auf der Suche, hangelte sich Angelou von Mann zu Mann und von Job zu Job. Sie tanzte und sang, ging als Ensemble-Mitglied für «Porgy and Bess» auf Europa- und Asientournee.
Von ihrer turbulenten Zeit Ende der 50er Jahre in New York berichtet sie in «The Heart Of A Woman». Auch Gedichtbände wie «Just Give Me A Cool Drink of Water ‚Fore I Die», «Still I Rise», «Now Sheba Sings the Song» und «I Shall Not Be Moved» wurden zum Erfolg.
Von Angelou stammen Drehbuch und Musik für den Film «Georgia, Georgia». Für das Fernsehen produzierte sie eine zehnteilige Serie über afrikanische Traditionen im US-Alltag. Als Broadwaystar in «Look Away» wurde sie für einen Tony Award nominiert, für ihre Rolle in der TV-Miniserie «Roots» für einen Emmy.