In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Mittwoch eine Grosse Ratsversammlung zusammengekommen. Die mehr als 2000 Delegierten aus dem ganzen Land wollen bis zum Wochenende unter anderem über eine strategische Partnerschaft Afghanistans mit den USA beraten.
Beschlüsse können sie nicht fassen, die Versammlung hat nur „konsultativen“ Charakter. Zweites Thema der Loja Dschirga ist der Friedensprozess mit den Taliban, der keinerlei Fortschritte macht.
Das von Präsident Hamid Karsai einberufene Treffen findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Versammlungsort wurde weiträumig abgeriegelt.
Taliban drohen
Die radikal-islamischen Taliban haben Teilnehmern der Loja Dschirga mit „harten Strafen“ gedroht, falls diese sich für eine langfristige US-Militärpräsenz in Afghanistan aussprechen. Prominente Oppositionspolitiker haben angekündigt, die Versammlung zu boykottieren.
Der einflussreiche Oppositionspolitiker und frühere Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah hatte argumentiert, Beschlüsse sollten durch das Parlament gefällt werden.
Das Abkommen mit den USA soll unter anderem die Präsenz von US-Soldaten nach dem für 2014 geplanten Abzug der Nato-Kampftruppen regeln. Es ist entgegen des ursprünglichen Zeitplans noch nicht fertig ausgehandelt. Die Taliban fordern als Vorbedingung für Gespräche einen Abzug aller ausländischen Truppen.