Mehr als 20’000 Menschen sind am Dienstag in der ungarischen Hauptstadt Budapest aus Protest gegen die Bildungspolitik von Ministerpräsident Viktor Orban auf die Strasse gegangen.
Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Einschränkung der Autonomie der Schulen durch eine Bildungsreform. Es war die grösste regierungskritische Demonstration seit dem Jahr 2014. Damals hatten die Demonstranten die Rücknahme einer Internetsteuer durchgesetzt.
Viele der Demonstranten trugen Karohemden. Diese sind seit einer abschätzigen Bemerkung eines Vertrauten von Orban zum Symbol der Protestbewegung geworden.
Deren Anführer, Schuldirektor Istvan Pukli, drohte mit einem einstündigen Streik am 30. März, sollte sich Orban nicht für die «Demütigungen» entschuldigen, die die Lehrer seit seinem Amtsantritt 2010 erlitten hätten.
Die Demonstranten kritisieren insbesondere, dass Schulen nicht länger die Schulbücher selber wählen dürfen, sich selbst kleine Ausgaben genehmigen lassen müssen und kaum noch Schulausflüge unternehmen dürfen. Gegen die Bildungsreform gab es bereits in den vergangenen Monaten wiederholt Protestaktionen.