200’000 Einwohner Shanghais vor Taifun in Sicherheit gebracht

Wegen eines heranziehenden Taifuns sind am Dienstag hunderttausende Menschen aus der chinesischen Millionenmetropole Shanghai und den angrenzenden Gebieten in Sicherheit gebracht worden. Allein in Shanghai sollten bis am Abend 200’000 Einwohner in hunderten Notunterkünften untergebracht werden.

Die Vorboten des Sturmes haben Shanghai bereits erreicht (Bild: sda)

Wegen eines heranziehenden Taifuns sind am Dienstag hunderttausende Menschen aus der chinesischen Millionenmetropole Shanghai und den angrenzenden Gebieten in Sicherheit gebracht worden. Allein in Shanghai sollten bis am Abend 200’000 Einwohner in hunderten Notunterkünften untergebracht werden.

In Zheijiang mussten über 250’000 Menschen bis zum Nachmittag ihre Häuser verlassen. Die Provinzbehörden beorderten zudem 30’000 Schiffe in die Häfen zurück. Der Verkauf von Zugtickets für die Küstenstrecken wurde eingestellt.

Nach Angaben der Meteorologen dürfte der Wirbelsturm „Haikui“ spätestens am Mittwochmorgen die Küste der südlich von Shanghai gelegenen Provinz Zheijiang erreichen. Laut Staatsmedien könnte es sich um den gefährlichsten Sturm seit sieben Jahren handeln.

Am Wochenende waren in der Volksrepublik bereits 23 Menschen durch die Wirbelstürme „Saola“ und „Damrey“ ums Leben gekommen. Im Juli starben nach offiziellen Angaben 79 Menschen in Peking bei schweren Überschwemmungen, die von den heftigsten Regenfällen seit mindestens 60 Jahren ausgelöst worden waren.

Kritische Berichte unerwünscht

Wegen eines kritischen Artikels zur Reaktion der Behörden auf die Überschwemmungen im Juli wurde am Dienstag die Pekinger Zeitung „Jingjiguancha bao“ (Wirtschaftsbeobachter) wieder eingezogen und der Bericht in der Internetausgabe gelöscht. Der Artikel handelte vor allem davon, wie Behördenvertreter das Ausmass der Katastrophe herunterzuspielen versuchten.

Nach wachsender Kritik an den Behörden wegen der Überschwemmungen hatte der Pekinger Propagandachef bereits Ende Juli den Medien die Verbreitung guter Nachrichten verordnet. Demnach sollten sie nur noch Berichte bringen, die „Lob und Tränen“ wert sind, etwa über Heldentaten der Rettungskräfte. Kritikern von Regierung oder Kommunistischer Partei wurden harte Strafen angedroht.

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