Dem diesjährigen Sommer werden nur wenige Leute nachtrauern: Zu nass war er, und auch die Sonne zeigte sich fast überall zu selten. Die Temperaturen waren im Norden ein Grad tiefer als während des letzten Sommers.
Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt 1961 bis 1990 waren die Temperaturen aber gar nicht zu tief – sondern sogar rund ein Grad zu hoch, wie SF Meteo am Mittwoch mitteilte – kurz vor dem Ende des meteorologischen Sommers am Sonntag. Von 1981 bis 2010 war es allerdings in der Regel etwa ein halbes Grad wärmer als im diesjährigen Sommer.
Rar waren heuer insbesondere die Sommertage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad. In Zürich zeigte das Thermometer beispielsweise nur an 22 Tagen «Badiwetter» an – und nicht wie sonst an 34 Tagen. In Lugano gab es nur 39 Sommertage statt den gewohnten 59. Die Sonne schien fast überall verhältnismässig wenig – im Tessin gab es sogar 150 Sonnenstunden weniger als gewohnt.
Hitzetage mit über 30 Grad gab es an den meisten Orten nicht weniger als sonst – dies aber vor allem wegen der heissen Pfingstwoche Anfang Juni. So hoch wie am Pfingstmontag mit 36,2 Grad in Sitten VS stieg das Thermometer seither nicht mehr.
Überschwemmungen im Emmental
Der Sommer 2014 bietet noch mehr Grund zum Klagen: Er war zu nass; im Mittelland fiel 10 bis 30 Prozent mehr Regen als sonst. Und auch die Flucht in den Süden war heuer oft zwecklos: Im Tessin gab es vielerorts 50 bis 80 Prozent mehr Niederschlag als üblich.
Wegen des vielen Regens kam es Ende Juli zu Überschwemmungen und Hangrutschen. Besonders das Emmental und das Entlebuch waren von den Unwettern stark betroffen; die Emme führte laut MeteoSchweiz so viel Wasser wie noch nie in den letzten 300 Jahren. Allein im Kanton Bern gab es Versicherungsschäden von rund 14 Millionen Franken.
Trotz allem liegt der letzte graue und kühle Sommer nicht lange zurück: 2007 gab es ähnliche Temperaturen, und die Sonne schien in Basel und Zürich noch weniger als dieses Jahr, wie SF Meteo schreibt.