Die Rollende Autobahn zwischen der Schweiz und Italien wurde 2015 so intensiv genutzt wie noch nie. Mit Baumassnahmen soll die Auslastung weiter erhöht werden.
Erstmals haben 2015 über 100’000 Lastwagen auf der Rollenden Autobahn (Rola) die Schweizer Alpen via Lötschberg-Simplon-Achse durchquert.
Die genau 100’500 auf der Strecke von Freiburg im Breisgau ins italienische Novara und die 10’000 auf der Strecke von Basel nach Lugano auf die Bahn verladenen Lastwagen stellen gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 0,4 Prozent dar, wie die Betreibergesellschaft RAlpin am Mittwoch mitteilte. Die Auslastung der Züge habe durchschnittlich 85 Prozent betragen.
Als Reaktion auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 habe RAlpin die Transportpreise erhöhen müssen – dies in einer Zeit, in der auch die Kunden mit Währungseffekten zu kämpfen gehabt hätten und in der auch der Dieselpreis sehr tief gewesen sei. Trotz dieser widrigen Umstände sei es gelungen, die Preisanpassung am Markt weiterzugeben.
Züge müssen bald nicht mehr wenden
Nach langjähriger Planungsphase sei im Oktober 2015 mit dem Umbau des Terminals in Freiburg im Breisgau begonnen worden. Der Kern des Umbaus besteht darin, die Verladerichtung der Züge zu drehen. Heute können aufgrund der örtlichen Gegebenheiten die Züge im Terminal Freiburg nur von Süden und somit entgegen der Fahrtrichtung beladen werden.
Die Folge davon ist, dass die Züge im Raum Basel in einer Schlaufenfahrt gewendet werden müssen. Dieses betrieblich aufwendige Manöver habe einen Zeitverlust und erhöhte Traktionskosten zur Folge, schreibt RAlpin weiter. Bereits Mitte dieses Jahres soll das Unternehmen von den betrieblichen Verbesserungen durch den Umbau profitieren können.
Das Projekt hat durch die Änderung der Verladerichtung primär eine deutliche Betriebsoptimierung zum Ziel. Für eine substanzielle Kapazitätssteigerung seien ein Vier-Meter-Korridor unter anderem im Gotthard- und im Ceneri-Basistunnel sowie neue Terminalinfrastrukturen im Süden und im Norden notwendig, die Zugslängen von 750 Metern mit bis zu 34 Lastwagen pro Zug ermöglichten. Die entsprechenden Projekte seien angelaufen. RAlpin rechnet mit einem Realisierungszeitraum von zehn Jahren.
Die RAlpin AG mit Sitz in Olten betreibt die Rollende Autobahn zwischen Freiburg und Novara sowie zwischen Basel und Lugano. Aktionäre der Unternehmung sind die Unternehmungen BLS AG, Hupac SA, SBB Cargo AG und Trenitalia SpA.