Die Zahl der Übergriffe gegen Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte ist in Deutschland in diesem Jahr stark angestiegen. Im ersten Halbjahr seien 202 Delikte registriert worden.
Darunter seien 22 Gewalttaten, teilte das deutsche Innenministerium am Donnerstag in Berlin mit. Die Zahl der Übergriffe lag damit schon in den ersten sechs Monaten auf dem Niveau des Vorjahres. Zu Übergriffen werden Brandanschläge ebenso gerechnet wie Proteste vor Asylbewerberheimen. 173 Übergriffe seien von rechten Tätern verübt worden.
Berücksichtigt sind in der Statistik alle Meldungen der Bundesländer bis zum 6. Juli, so dass die Halbjahreszahl noch steigen kann. Der Trend dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Im Juli ereigneten sich bereits mehrere Übergriffe, etwa in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.
Deutschland rechnet in diesem Jahr mit 450’000 Asylanträgen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Vielerorts melden Gemeinden, dass sie bei der Unterbringung der Menschen an ihre Grenzen stossen. Zwischen den Regierungsparteien CDU, CSU und SPD gibt es Streit über den Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern.