21 Arbeiter nach Grubenunglück im Iran bei Rettungsaktion gestorben

Bei einem Unglück in einem Kohlebergwerk im Iran sind zahlreiche Arbeiter ums Leben gekommen, die ihre verschütteten Kollegen retten wollten. Rettungskräfte bargen 21 Leichen, wie iranische Nachrichtenagenturen am Mittwoch meldeten.

Kumpel und Rettungskräfte tragen einen Verletzten zur Ambulanz. Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig, einige Kumpel sind noch im Bergwerk eingeschlossen. (Bild: sda)

Bei einem Unglück in einem Kohlebergwerk im Iran sind zahlreiche Arbeiter ums Leben gekommen, die ihre verschütteten Kollegen retten wollten. Rettungskräfte bargen 21 Leichen, wie iranische Nachrichtenagenturen am Mittwoch meldeten.

Ein Vertreter der Bergbauindustrie in der Provinz Golestan, Resa Bahrami, sagte, bei den Toten handle es sich nicht um die 32 verschütteten Kumpel. Vielmehr seien es andere Arbeiter, die zur Rettung ihrer Kollegen in den Stollen gestiegen waren.

Das Unglück ereignete sich in einem Bergwerk bei Asad Schahr in der Provinz Golestan. Die Gasexplosion ereignete sich laut Medienberichten beim Versuch, den Motor eines Transportwagens in Gang zu setzen. Dadurch sei ein Teil des Stollens eingestürzt.

Provinzgouverneur Hassan Sadeglu sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Irna im Staatsfernsehen, 32 Arbeiter sässen 1300 Meter unter der Erde hinter dem Geröll fest. Seinen Angaben zufolge pumpten Einsatzkräfte Sauerstoff in den Stollen.

Zuvor hatten Behördenvertreter gesagt, der Rettungseinsatz werde durch die hohe Gaskonzentration unter Tage erschwert. Selbst die Helfer hätten zu wenig Sauerstoff.

Zahl Verschütteter gesenkt

Zuvor waren bereits zwei Tote geborgen worden, wie die Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf Rettungskräfte meldete. Die Behörden sprachen zunächst von mindestens 70 Verschütteten, nannten aber später eine deutlich niedrigere Zahl.

Die amtliche Nachrichtenagentur Irna meldete, rund 30 verletzte Bergleute seien in Spitäler eingeliefert worden. Zwölf weitere seien unversehrt aus dem Stollen gelangt.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani, der sich bei der Wahl in zwei Wochen um eine zweite Amtszeit bewirbt, schickte seinen Arbeitsminister Ali Rabii zum Unglücksort. Ein Krisenstab überwachte die Rettungsarbeiten.

Das Unglück könnte Ruhani politisch schaden: Seine Gegner werfen ihm vor, nicht genügend für die ärmeren Bevölkerungsschichten zu tun. Auf den Websites konservativer Medien wurde der Regierung vorgeworfen, zu spät Hilfe zum Bergwerk geschickt zu haben.

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