Mit Wind und Wärme hat am Donnerstag das Openair Frauenfeld begonnen. Im Gegensatz zum letzten Jahr erwartet die knapp 40’000 Fans schönes Sommerwetter. Ausverkauft ist der grösste Hip-Hop-Event Europas nicht.
Wenn aus den Intercity-Zügen vollbepackte Jugendliche quellen, die Budget-Regale im nahe gelegenen Einkaufszentrum leer geräumt werden und junge Menschen verzweifelt nach Steckdosen für die Ladegeräte ihrer Mobiltelefone suchen, geht auf der Frauenfelder Allmend das grösste Hip-Hop Festival der Schweiz über die Bühne.
Die Stadt mit 24’000 Einwohnern wurde am ersten Festival-Tag von 36’000 Jugendlichen aus allen Ecken der Schweiz, aus Österreich, Deutschland und andern Teilen Europas überschwemmt. Viele fuhren mit dem Auto vor, die meisten kamen per Zug. Campingstühle, Zeltstangen, Schlafsäcke, Ersatzkleider, Fresspakete und Getränkeflaschen wurden in die Campingzone neben dem Festival-Gelände geschleppt.
Perfektes Wetter
Was dieses Jahr im Gepäck fehlte, sind Gummistiefel. Diese werden die Besucherinnen und Besucher der 21. Ausgabe des Openair Frauenfeld ziemlich sicher nicht brauchen, denn Petrus schickt bis am Sonntag keine Regenwolken in die Ostschweiz. «Wir sind sehr froh, dass wir dieses Jahr perfektes Wetter haben werden», sagte Joachim Bodmer gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Sollte das Thermometer am Samstag wie vorausgesagt wieder an der 30 Grad-Marke kratzen, werden viele Festival-Teilnehmer ein Bad in der nahe gelegenen Thur nehmen oder unter einem der von der Feuerwehr eingerichteten Wasserzerstäuber Abkühlung suchen.
Drei Tage lang wird der Sound der 48 Bands und DJ’s bis ins Stadtzentrum zu hören sein. Topacts am diesjährigen Openair Frauenfeld sind The Roots und ASAP Rocky Donnerstagabend, Cypress Hill und Nicky Minaj sowie Deichkind am Freitagabend und Kendrick Lamar am Samstagabend. Das Festival begann wie im Vorjahr bereits am Donnerstagvormittag und wird in der Nacht auf Sonntag enden.
Neues Abfallkonzept
Nach dem verregneten Festival im Vorjahr liessen die Besucherinnen und Besucher tonnenweise Müll auf dem verschlammten Gelände zurück. Die Abfallberge sorgten für viel Kritik und verursachten dem Veranstalter auch hohe Mehrkosten.
Deshalb werden die Themen Recycling, Abfallentsorgung und Festival-Ökologie laut dem Veranstalter, der First Event AG, dieses Jahr prioritär behandelt. Beispielsweise bekommen Gäste eine Belohnung, wenn sie ihre Camping-Ausrüstung wieder mitnehmen oder den Abfall trennen. Sämtlicher Abfall werde erstmals vollständig in Frauenfeld recycelt, informierten die Veranstalter am Donnerstag.