Der neue Vorschlag der US-Republikaner zu einer Rückabwicklung von Obamacare könnte in den kommenden zehn Jahren etwa 23 Millionen Menschen die Versicherung kosten.
Das geht aus Berechnungen des überparteilichen Haushaltsbüros des US-Kongresses hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Vor allem auf Menschen mit Vorerkrankungen könnten erhebliche Mehrkosten zukommen.
Die Berechnungen dürften es den Republikanern erschweren, das Gesetzespaket mit dem Namen American Health Care Act durch den Senat zu bringen. Mehrere Republikaner in der zweiten Parlamentskammer kündigten bereits an, dem Gesetz nicht zuzustimmen.
Die Republikaner im Abgeordnetenhaus hatten das Gesetz verabschiedet, bevor das Haushaltsbüro seine Berechnungen vorgelegt hatte. Das hatte scharfe Kritik ausgelöst. Der Senat arbeitet derzeit an einer eigenen Fassung einer Gesundheitsreform.
Der Umbau von Obamacare war eines von Trumps zentralen Wahlversprechen. Ein erster Reformvorschlag war gescheitert, bevor er zur Abstimmung gestellt worden war. Die Republikaner lehnen Obamacare grundsätzlich als einen zu starken Eingriff des Staats in den Gesundheitsmarkt ab und halten sie für zu teuer.
Die Demokraten befürchten dagegen durch eine Änderung starke Einschnitte besonders für Arme und Menschen mit Vorerkrankungen. Durch die Reform von 2010 haben 20 Millionen Amerikaner erstmals Zugang zu einer Krankenversicherung erhalten.
Infolge der neuen Reform würde das staatliche Defizit zwischen 2017 und 2026 allerdings laut den neuesten Berechnungen um 119 Milliarden Dollar verringert.