Beim schwersten Anschlag in Pakistans Hauptstadt Islamabad seit mehr als fünf Jahren sind mindestens 24 Menschen getötet worden. Rund 100 weitere Menschen seien bei der Detonation einer Bombe auf einem belebten Markt verletzt worden, meldete die Polizei am Mittwoch.
Nach Angaben eines Sprengstoffexperten wurde die mit Bolzen gefüllte und fünf bis sechs Kilogramm schwere Bombe in einer Fruchtkiste versteckt. Einige Verletzte schwebten noch in Lebensgefahr, hiess es aus Spitälern.
Die pakistanischen Taliban wiesen jede Verantwortung für die Tat zurück. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Der Anschlag ist der zweite in der pakistanischen Hauptstadt, seit die Taliban Anfang vergangenen Monats eine Waffenruhe verkündeten. Premierminister Nawaz Sharif bemüht sich seit vergangenem Jahr um Friedensgespräche mit den Extremisten.
Innenminister Nisar Ali Khan besuchte den verwüsteten Markt und kündigte an, die Täter würden zur Rechenschaft gezogen. Zu dem Anschlag kam es am frühen Morgen, als sich nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen auf dem Gemüse- und Obstmarkt aufhielten.
„Es war eine gigantische Explosion“, sagte der Verkäufer Ali. „Ich sah, wie Menschen durch die Gegend rannten. Blut und Körperteile waren überall.“
Der Anschlag war der schwerste in Islamabad seit einem Angriff auf das dortige Marriott-Hotel im September 2008. Damals waren 40 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen verletzt worden. Zu diesem Anschlag hatte sich eine Terrorgruppe mit Verbindungen zum Al-Kaida-Netz bekannt, mit dem auch die Taliban zusammenarbeiten.