Serena Williams und Garbiñe Muguruza bestreiten den Frauen-Final in Wimbledon. Williams bietet sich die Chance zum Serena-Slam, dem Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere in Serie.
Auch auf dem Centre Court in Wimbledon erwies sich Serena Williams im Vergleich mit Maria Scharapowa einmal mehr als bessere Spielerin. Seit mehr als zehn Jahren konnte die Russin kein Duell mit der Weltnummer 1 aus den USA mehr zu ihren Gunsten entscheiden – und das änderte sich auch am Donnerstag nicht.
Gleich im ersten Aufschlagspiel von Scharapowa, die 2004 in Wimbledon triumphiert hatte, gelang Williams das Break. Steigerte sich Scharapowa in der Folge, schaffte es auch Williams, das Niveau ihres Spiels zu steigern. Nachdem sie bei Aufschlag Scharapowa einen ersten Matchball vergeben hatte, verwertete Williams nach 79 Minuten ihren zweiten Matchball – nachdem sie zuvor drei Asse und einen Doppelfehler geschlagen hatte.
Williams schaffte damit erstmals seit 2012 wieder den Einzug in den Wimbledon-Final, nachdem sie in den letzten beiden Jahren jeweils frühzeitig gescheitert war. Gewinnt Williams auch gegen Muguruza, gegen die sie allerdings auch schon verloren hat, würde die 20-fache Major-Siegerin zum zweiten Mal nach 2002/03 vier Major-Turniere in Serie gewinnen.
Die erste Partie des Tages auf dem Centre Court drohte zu einer einseitigen Angelegenheit zu verkommen. In gut einer halben Stunde hatte Garbiñe Muguruza (WTA 20) den ersten Satz klar für sich entschieden. Mit ihren druckvollen Spiel von der Grundlinie überforderte die Bezwingerin von Timea Bacsinszky in den Viertelfinals ihre Gegnerin Radwanska (WTA 13) immer und immer wieder, und auch im zweiten Durchgang schaffte die 1,82 m grosse Spanierin (WTA 20) sogleich ein Break.
Mitte des zweiten Satzes fand Radwanska mit ihrem variantenreichen Spiel aber einen Weg zurück in die Partie. Die physisch unterlegene Polin, die 2012 in Wimbledon das Endspiel erreicht hatte, gewann fünf Games in Serie und schaffte den Satzausgleich.
Und auch im dritten Durchgang entwickelte sich ein offener und unterhaltsamer Schlagabtausch. Ein Break der Spaniern beim Stand von 3:2 entschied letztlich die Partie, die Muguruza nach knapp zwei Stunden mit einem Vorhandwinner beendete, nachdem Radwanska noch einmal eine Chance zum Rebreak vertan hatte.
Die in Caracas geborene Muguruza qualifizierte sich damit für den ersten Grand-Slam-Final ihrer Karriere, nachdem sie am French Open in Paris zweimal in den Viertelfinals gestanden hatte. Sie zog als erste Spaniern seit Arantxa Sanchez-Vicario in den Wimbledon-Final ein, die letzte spanische Siegerin am Turnier im Südwesten Londons war Conchita Martinez 1994.