Am Samstagabend sind in Olten die 26. Kabarett-Tage zu Ende gegangen. Die Veranstalter konnten auf der ganzen Linie ein positives Fazit ziehen. Während zehn Tagen wurde beste Kabarettkost (meist) auf höchstem Niveau geboten. Das zahlreich erschienene Publikum war begeistert.
An neun Spielorten in Olten und zwei auswärtigen Gastspielen in Laufen und Schötz traten an 29 Veranstaltungen 51 Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz, Deutschland und Österreich auf.
Mit zwölf Frauen war die Weiblichkeit so stark vertreten wie noch nie zuvor. Bei einer Auslastung von über 90 Prozent zählten die Organisatoren gegen 7000 Besucher. Auch das bedeutet einen neuen Rekord.
Wie Claude Schoch, Gesamtleiter der Kabarett-Tage, der Nachrichtenagentur sda sagte, bedeuten diese nackten Zahlen den Organisatoren weniger als die gebotene Qualität: «Wir haben unser Ziel erreicht, die Besucher beschäftigen sich mit dem Kabarett und lassen sich auch auf Unbekanntes ein.»
Preise nach Deutschland und in den Thurgau
Dazu zählt vor allem auch das Bemühen, Nachwuchskünstlern eine Plattform zu bieten. So mit dem Wettbewerb «Sprungfeder», der vom jungen Deutschen Michael Feindler gewonnen wurde.
Den Final des zum zweiten Mal durchgeführten Kabarett-Casting gewann der Thurgauer Jan Rutishauser. Er überzeugte die Jury und das Publikum mit anspruchsvollen Wortspielen. Das Preisgeld von 10’000 Franken ist dazu gedacht, projektbezogen an der Karriere arbeiten zu können. Zudem wird Jan Rutishauser zu den nächsten Oltner Kabarett-Tagen eingeladen.
Musikkabarett im Vormarsch
Aufgefallen ist in diesem Jahr, dass viele Kabarettisten neben dem traditionellen Nummern- und Sprechkabarett auch mit neuen Formen aufwarteten. Insbesondere waren im musikalischen Bereich überraschende Formationen wie etwa die Begleitung mit Schlagzeug, Posaune und Tuba zu sehen und zu hören. Überhaupt war gerade das musikalische Kabarett in diesem Jahr sehr gut vertreten.
Der Hauptpreis schliesslich, der Schweizer Kabarett-Preis Cornichon, ging in diesem Jahr an das Frauenpower-Duo Knuth und Tucek aus der Schweiz. Sie sind auch bereits Preisträger des Salzburger Stiers, einer der wichtigsten Auszeichnungen der Kleinbühnenkunst im deutschsprachigen Raum.