Die Schwulen- und Lesben Demo «Pink Dot» hat im autoritären asiatischen Stadtstaat Singapur mit 26’000 Besuchern einen neuen Rekord aufgestellt. Es seien am Samstag 5000 Teilnehmer mehr gekommen als im vergangenen Jahr, teilten die Veranstalter mit.
Der Name bezieht sich auf einen Spitznamen Singapurs: Weil der Stadtstaat so klein ist und auf vielen Weltkarten nur als Punkt abgebildet ist, wird Singapur auch «Red Dot» – roter Punkt – genannt.
Die Menschen kamen zum sechsten Mal in rosa Bekleidung in dem kleinen Hong Lim Park im Stadtzentrum zusammen, um eine Lanze für die eigentlich verbotene schwule Szene zu brechen. Sex zwischen Männern ist in Singapur unter Strafe verboten, aber das Gesetz wird nicht angewendet.
Demos sind eigentlich auch tabu, ausser in einer Ecke des Hong Lim Parks, wo Bürger – nach vorheriger Anmeldung – sich zu fast allen Themen frei äussern dürfen.
In diesem Jahr hatte der muslimische Prediger Moor Deros zu einer Gegendemo in weisser Kleidung aufgerufen, um gegen Homosexualität zu protestieren. Er wurde von dem bekannten Pastor Lawrence Khong unterstützt. Singapur sei sicher gross genug für alle, meinte Pink-Dot-Organisator Paerin Choa.