3000 Regierungsgegner protestieren in Weissrussland

Bei der grössten Kundgebung der weissrussischen Opposition seit Jahren haben etwa 3000 Menschen gegen den autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Die Menge marschierte auf einer genehmigten Route durch die Hauptstadt Minsk, wie die unabhängige Agentur Belapan am Sonntag meldete.

Dreitausend Menschen demonstrieren in Minsk gegen den Präsidenten Lukaschenko (Bild: sda)

Bei der grössten Kundgebung der weissrussischen Opposition seit Jahren haben etwa 3000 Menschen gegen den autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Die Menge marschierte auf einer genehmigten Route durch die Hauptstadt Minsk, wie die unabhängige Agentur Belapan am Sonntag meldete.

Die Demonstranten schwenkten alte weiss-rot-weisse Fahnen sowie EU-Flaggen und forderten in Sprechchören Freiheit für politische Gefangene. Die Polizei in der Ex-Sowjetrepublik sprach von 700 Teilnehmern. Es gab keine Festnahmen.

„Das Lukaschenko-Regime hat nur eine Waffe: Furcht“, sagte der ehemalige Präsidentschaftskandidat Witali Rymaschewski auf einer anschliessenden Kundgebung. Er forderte, die nächste Wahl zu boykottieren. der frühere Kandidat Alexander Milinkewitsch sagte: „Wir wollen, dass Weissrussland frei ist und nicht von Clans beherrscht wird.“

Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. „Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass Weissrussland eine demokratische Zukunft hat“, sagte Organisator Wladimir Kolos. Allerdings kritisierte er, die weissrussische Gesellschaft sei zu apathisch.

Zuletzt waren nach der gefälschten Präsidentenwahl im Dezember 2010 Tausende aus Protest auf die Strasse gegangen. Die Regierung in der letzten Diktatur Europas hatte daraufhin hart durchgegriffen: Hunderte wurden festgenommen, mehrere Oppositionsführer wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.

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