302-Millionen-Neubau für Fachhochschule Nordwest in Muttenz BL

In Muttenz BL soll für 302 Millionen Franken ein Neubau für die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) entstehen: Die Baselbieter Regierung hat am Donnerstag die Vorlage ans Parlament veröffentlicht. Der Campus ist für rund 3700 Studierende geplant und soll 2019 in Betrieb gehen.

In Muttenz BL soll für 302 Millionen Franken ein Neubau für die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) entstehen: Die Baselbieter Regierung hat am Donnerstag die Vorlage ans Parlament veröffentlicht. Der Campus ist für rund 3700 Studierende geplant und soll 2019 in Betrieb gehen.

Bildungsdirektor Urs Wüthrich, Baudirektorin Sabine Pegoraro und Fachochschulratspräsidentin Ursula Renold betonten vor den Medien die Bedeutung des Vorhabens. Für den Kanton Baselland ist es das grösste Hochbauprojekt der letzten Jahre und für die FHNW der letzte und grösste von insgesamt vier Campus-Neubauten.

Für rund 3700 Studierende

Auf dem Campus in Muttenz sollen die Hochschulen für Architektur, Bau und Geomatik, für Life Sciences und für Soziale Arbeit sowie die Pädagogische Hochschule und der Trinationale Studiengang in Mechatronik der Hochschule für Technik zusammengeführt werden. Diese sind derzeit auf 29 Standorte in den beiden Basel verteilt.

Im bestehenden Muttenzer FHNW-Gebäude genügen Platz und Infrastruktur zudem nicht mehr, und dessen Gesamtsanierung unter Betrieb wäre nicht möglich. Der neue Campus unmittelbar beim Bahnhof Muttenz soll nun den Raumbedarf der FHNW langfristig abdecken und Verzettelung und Einmietungen an fremden Standorten eliminieren.

Der Campus ist Teil des Polyfeld-Areals, für das Gemeinde und Kanton einen Masterplan erstellt haben und das auch weitere Schulen und das Strafjustizzentrum des Kantons einschliesst. Er umfasst rund 23’500 Quadratmeter Fläche und soll ungefähr 2900 Studienplätze für rund 3700 Studierende und über etwa 530 Arbeitsplätze für rund 680 Mitarbeitende aufweisen.

Aus einem Wettbewerb ist 2011 das Projekt «Kubuk» der Zürcher pool Architekten und der Perolini Baumanagement AG als Sieger hervorgegangen. Geplant ist ein 65 Meter hoher Neubau mit zwölf Ober- und zwei Untergeschossen, in denen Aula, Mensa, Bibliothek, 16 Hörsäle, Seminarräume, Werkstätten, Ateliers, Büros, Labors und zwei Sporthallen untergebracht sind.

Schmerzhafte Verzichte

Teils die Räume sowie die Aussenfläche sind öffentlich zugänglich. Entsprechend dem Staatsvertrag zwischen den FHNW-Trägerkantonen Aargau, Basel-Stadt, Baselland und Solothurn wird der Campus vom Kanton Baselland erstellt und an die Fachhochschule vermietet. Diese übernimmt danach gewisse Ausbauten selbst.

Der dem Baselbieter Landrat jetzt beantragte Kredit beläuft sich auf 302,4 Millionen Franken, dies bei einer Kostengenauigkeit von 10 Prozent nach oben und unten. Darin enthalten sind 32,5 Millionen für die Projektierung und 31,6 Millionen Franken für die Landbeschaffung, die das Parlament schon früher genehmigte.

Eingehalten wird auch das 300-Millionen-Kostendach, das der Landrat dem Projekt 2010 mit knappem Entscheid auferlegte. Die Regierung war zuvor von 370 Millionen ausgegangen. Die Überarbeitung nach dem Landratsverdikt war laut Pegoraro «schmerzhaft». Aussensportflächen wurden gestrichen, Standards angepasst, die Geschossnutzung verdichtet.

Hinter Zeitplan zurück

Wegen der Überarbeitung, aber auch wegen der komplexen Planung und der mit Mehraufwand verbundenen Auftragserteilung an einen Generalunternehmer hat sich das Vorhaben nun verzögert: Statt 2016, wie einst geplant, soll der Campus 2019 in Betrieb gehen. Beginnen sollen die Bauarbeiten 2015.

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