35 Weltkriegs-Ausstellungen in drei Ländern von Stuttgart bis Olten

Die Wanderausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» startet vor ihrer Tour durch die Schweiz im Historischen Museum Basel (HMB). Gleichzeitig ist sie eine von 35 Ausstellungen des trinationalen Netzwerks Museen 2014 zum Ersten Weltkrieg am Oberrhein.

Ausstellung im Museum für Geschichte in der Barfüsserkirche Basel (Bild: sda)

Die Wanderausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» startet vor ihrer Tour durch die Schweiz im Historischen Museum Basel (HMB). Gleichzeitig ist sie eine von 35 Ausstellungen des trinationalen Netzwerks Museen 2014 zum Ersten Weltkrieg am Oberrhein.

Die Weltkriegs-Ausstellungen des deutsch-französisch-schweizerischen Museen-Verbunds sind ein ausgedehntes Projekt: Die Ausstellungsorte reichen von Speyer, Stuttgart oder Strassburg im Norden bis nach Olten oder in den Kanton Jura im Süden. Ein Schwerpunkt sind das Oberelsass und Südbaden mit der Region Basel.

Beteiligt sind historische, kulturhistorische und Spezialmuseen, Archive und viele Ortsmuseen. Mit dabei in der Schweiz sind sieben Museen: in Basel neben dem Museum für Geschichte des HMB auch das Museum für Kulturen, dann das Spielzeugmuseum in Riehen BS, das Museum.BL in Liestal, das Historische Museum Olten, das Musée jurassien d’art et d’histoire in Delsberg und das Musée de l’Hôtel-Dieu in Pruntrut JU.

Erlebter Kriegsalltag

Die grösseren und kleineren Ausstellungen beleuchten die Auswirkungen des Kriegs auf Bevölkerung und Soldaten, nehmen aber auch Propaganda, Kunst, Comic und anderes ins Visier. Das HMB leistet einen Netzwerk-Beitrag namentlich auch mit einer regionalen Vertiefung der Schweizer Wanderausstellung.

Das Basler Museum der Kulturen befasst sich derweil mit Weihnachten in den Kriegsjahren, das Spielzeugmuseum in Riehen mit Kriegsspielzeug im Kinderzimmer. Das Museum.BL zeigt historische Fotos zum Alltag der Kriegsjahre im Baselbiet, und das Historische Museum Olten wirft einen Blick auf die Befestigungen am Hauenstein.

Das Museum in Pruntrut veranschaulicht, wie der Krieg im geographisch exponierten Jura erlebt wurde. Das Jurassische Museum in Delsberg schliesslich setzt sich mit der Frage auseinander, warum der Weltkrieg in heutiger Zeit solch grosses Interesse auch in der kriegsverschonten Schweiz weckt.

Koordination und Infos

Einzelne der Ausstellungen des Netzwerks sind schon im Gang, andere werden erst später im Jahr eröffnet. Einen Überblick über das gesamte Oberrhein-Gebiet und die jeweiligen Schwerpunkte gibt die Ausstellung im Dreiländermuseum in Lörrach (D) bei Basel – das Dreiländermuseum ist auch Koordinationsstelle des Museen-Verbunds.

Das Netzwerk hatte die Abstimmung der Museen untereinander besorgt und betreibt Öffentlichkeitsarbeit, so etwa mit einer Broschüre zu allen 35 Ausstellungen und Informationen im Internet. Zurück geht es auf trinationale Ausstellungen der 1990er-Jahre in der Region Basel; Interreg-Gelder der EU machten 2012 die Ausweitung auf den gesamten Oberrhein möglich.

Ausstellung in Bern

Den Blick auf die Schweiz (aber ohne Verbindung zur Oberrhein-Reihe) richtet derweil ab (heute) Donnerstag eine weitere Ausstellung zum Ersten Weltkrieg in Bern: Unter dem Titel «Im Feuer der Propaganda» stellen die Schweizerische Nationalbibliothek und das Museum für Kommunikation den Propagandakrieg der Kriegsmächte in der Schweiz und deren innere Zerrissenheit ins Zentrum.

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