Roger Federer erreicht am French Open in Paris seinen 36. Grand-Slam-Viertelfinal in Folge. Der 31-jährige Baselbieter setzt sich im Achtelfinal gegen Gilles Simon 6:1, 4:6, 2:6, 6:2, 6:3 durch.
Bis Federers 900. Sieg auf der Tour feststand, hatte der Schweizer einige bange Momente zu überstehen. Eine Stunde lang war er der klar bessere Spieler und schien ungefährdet auf dem Weg zu seinem Jubiläumserfolg. Dann passierte das Unglück. Als Federer als Rückschläger einen Ball verteidigen wollte, blieb er mit der Fussspitze im Sand hängen und stürzte. Zwar zeigte der Schweizer keine Anzeichen von Schmerzen, der Sturz schien Federer allerdings zu verunsichern. Sein nächstes Aufschlagspiel begann die Weltnummer 3 mit einem Doppelfehler, wenige Minuten später hatte Simon sein erstes Break geschafft.
In der Folge kippte das Spiel vorübergehend. Während der Franzose stärker zu spielen begann, wurde Federer immer passiver. Und wenn der Schweizer sein Glück in der Offensive suchte, schlichen sich zu oft Fehler ein. Im dritten Durchgang war Federer teilweise komplett von der Rolle und geriet nach zwei weiteren Breaks nach Sätzen 1:2 in Rückstand.
Erst nachdem Federer vor Beginn des vierten Satzes für kurze Zeit den Platz verlassen hatte, fand er wieder in die Partie zurück. Dank einem starken vierten Durchgang, in dem er wieder deutlich mehr Gewinnschläge als Fehler schlug (14:6), schaffte der Schweizer den Satzausgleich. Und auch zu Beginn des fünften Satzes gelang ihm gleich das Break. Erst kurz vor Schluss kam der Schweizer noch einmal ins Zittern, als er noch einmal zwei Breakbälle abzuwehren hatte.
Mit seinem vierten Erfolg im sechsten Duell mit Simon schaffte Federer gleich mehrere Bestmarken. Für den 17-fachen Major-Sieger war der Sieg gegen den Franzosen der 900. auf der Tour und der 58. in Roland Garros. Damit schloss Federer zu den Führenden Guillermo Vilas und Nicola Pietrangeli auf, die während ihrer Karrieren in Paris ebenfalls 58 Siege gefeiert hatten. Am Dienstag wird Federer seinen 40. Grand-Slam-Viertelfinal bestreiten, womit ihm noch einer fehlt, um zu Jimmy Connors aufzuschliessen.
In seinem 36. Grand-Slam-Viertelfinal in Folge trifft in einem weiteren Duell mit einem Franzosen auf Jo-Wilfried Tsonga. Die Weltnummer 8 setzte sich gegen den Serben Viktor Troicki in wenigen als zwei Stunden 6:3, 6:3, 6:3 durch und ist damit weiter ohne Satzverlust. Federer hat gegen den im waadtländischen Gingins wohnhaften Franzosen neun von zwölf Partien gewonnen, in Roland Garros haben die beiden noch nie gegeneinander gespielt.
Federers möglichen Halbfinal-Gegner machen David Ferrer und Tommy Robredo in einem rein spanischen Duell untereinander aus. Robredo drehte in seinem Achtelfinal gegen Nicolas Almagro zum dritten Mal in Folge einen 0:2-Satzrückstand und qualifizierte sich zum fünften Mal in Roland Garros für die Runde der letzten acht.