Das älteste Panoramabild der Welt kann restauriert werden: Für die Rettung des Thun-Panoramas von Marquard Wocher sind in einer knapp dreijährigen Spendenkampagne 480’000 Franken zusammengekommen. Das Ziel von 360’000 Franken wurde damit deutlich übertroffen.
Das teilte der Förderverein des Kunstmuseums Thun mit. Die Restaurierung und Neuinszenierung des Werks soll nächstes Jahr beginnen.
Gleichzeitig soll der Rundbau im Schadaupark saniert und ein neuer Anbau erstellt werden; dafür muss der Stadtrat aber noch einen Ausführungskredit sprechen. Läuft alles rund, wird das Thun-Panorama im Sommer 2013 in neuem Glanz erstrahlen.
Gelitten unter der Feuchtigkeit
Der Basler Künstler Marquard Wocher schuf das 38 Meter lange und 7,5 Meter hohe Rundbild zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Sommer 1809 skizzierte er in schwindelerregender Höhe das Panorama, auf einem Dach mitten in der Altstadt sitzend. Die Perspektive erlaubt einen intimen Blick in Wohnstuben, Schulzimmer und Gassen.
Doch das Rundbild nahm in den letzten Jahren zunehmend Schaden. Vor allem die Feuchtigkeit der Wintermonate bekamen dem Kunstwerk schlecht. Zu den anstehenden Arbeiten gehört deshalb auch die Installation einer leistungsfähigen Entfeuchtungsanlage.
Weltweit existieren noch 21 Panoramabilder, die vor 1900 entstanden sind. Hunderte Panoramen gingen verloren. In der Schweiz gibt es nebst dem Werk in Thun noch zwei andere bekannte Rundbilder, das Bourbaki-Panorama in Luzern und das derzeit eingelagerte Murten-Panorama, für das ein neues Zuhause in Bern geplant ist.