Das 22. Internationale Comix-Festival Luzern geht am Sonntag mit rund 50’000 Besucherinnen und Besuchern zu Ende. Der Gewinner des Publikumspreises ist der junge Belgier Martin Viot.
Die Festivalleitung äusserste sich am Sonntag in einer Mitteilung erfreut über das stabile Besucherniveau. Sie vermeldete einen Zuwachs von Besuchern aus dem französischsprachigen Raum. Als Grund nannte Fumetto besondere Anstrengungen bei der Werbung und Medienarbeit in dieser Region.
Den Publikumspreis des Wettbewerbs ging an den 1989 geborenen Martin Viot aus Brüssel. Seine schwarz-weisse Arbeit zum Thema Gerechtigkeit hatte zuvor auch schon die Wettbewerbsjury überzeugt. Viot landete in der Kategorie des Hauptpreises auf Platz zwei.
Der Hauptpreis des Fumetto-Wettbewerbs ging an den 28-jährigen Tse-Wei Tu aus Taiwan. Der 13-jährige Max Kamber aus Bellmund BE holte sich zum zweiten Mal einen Nachwuchspreis.
«The Gift» von Tse-Wei Tu aus Neu-Taipeh zeige komplexe globale Zusammenhänge auf, die jeder selbst erfahren könne, schrieb die Jury. Die Arbeit behandle das Wettbewerbsthema Gerechtigkeit inhaltlich spielerisch und vielschichtig.
Geburt der Alternativcomics
Star der Nachwuchszeichner ist Max Kamber. 2012 hatte er sich den ersten Platz in der Kinder-Kategorie (bis 12 Jahre) geholt, nun doppelte er in der Kategorie 13 bis 17 Jahre nach. Fumetto werde dieses Talent sicher weiter verfolgen, teilte das Festival mit.
In der Kategorie bis 12 Jahre lieferte Joel Santer (2001) aus Zürich nach Einschätzung der Jury den besten Comic-Strip ab. Der Preis für das beste Szenario ging an Lukas Verstraete (1992) aus Adegem (Belgien).
Schwerpunkt der diesjährigen Fumetto-Ausgabe war die Geburt des Alternativcomics in den 60er und 70er Jahren. Publikumsmagnet der Ausstellung «Robert Crumb & The Underground» waren die Originale des gleichnamigen amerikanischen Künstlers.
Ex-Hallenbad als Kulturhaus
Daneben legte das Fumetto den Fokus in der Gruppenausstellung Al-Comix al-Arabi auf den Arabischen Frühling. Unabhängige Comic-Künstler unter anderem aus Ägypten und dem Libanon setzten sich mit der politisch prekären Lage in ihrer Heimat auseinander.
Das neuntägige Fumetto zeigte an verschiedenen Orten in der Stadt Luzern Werke von über 200 Künstlern aus der ganzen Welt. Das Festival zählte zwölf Hauptausstellungen und über 40 Satellitenaustellungen mit regionalen Künstlern und Neulingen.
Als heimlicher Star des Festivals habe sich das ehemalige Hallenbad Luzern erwiesen, das Fumetto zum ersten Mal der Öffentlichkeit als Kulturhaus präsentierte, erklärte die Festivalleitung. Das Neubad sei von der Lokalbevölkerung rege als Treffpunkt genutzt worden.